Lagarde und Powell vor Zinsschritten - EZB und Fed planen Leitzins-Senkung noch im September

Notenbanker unter sich: Jerome Powel (Fed, l), Kazuo Ueda (Bank of Japan, m) und Christine Lagarde (EZB).<span class="copyright">Getty Images</span>
Notenbanker unter sich: Jerome Powel (Fed, l), Kazuo Ueda (Bank of Japan, m) und Christine Lagarde (EZB).Getty Images

Neue Daten vom US-Arbeitsmarkt deuten auf eine baldige Lockerung der Geldpolitik in den USA hin. Die Leitzinsen werden Mitte September sinken. Noch früher könnte die EZB reagieren.

Die US-Wirtschaft hat an Dynamik eingebüßt. Im August wurden 142.000 neue Arbeitsstellen geschaffen, was unter den Erwartungen von 164.000 neuen Jobs lag. Darauf weist das „Handelsblatt“ hin.

Die Arbeitslosigkeit ging leicht auf 4,2 Prozent zurück. Nachträglich revidierte Zahlen für Juli und Juni zeigten insgesamt eine schwächere wirtschaftliche Entwicklung. Die jüngsten Daten könnten zu einer Entspannung am Arbeitsmarkt führen und die Sorge mindern, dass Lohndruck die Inflation weiter antreibt. Zumindest mittelfristig. Gleichzeitig rückt die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Schwäche in den USA in den Vordergrund, so das „Handelsblatt“ weiter

Experte sagt: „Zeit für Ende der restriktiven Geldpolitik“

Scott Anderson, US-Chef-Ökonom von BMO Capital Markets, sagte in dem Bericht: „Die Zeit für die US-Notenbank (Fed) ist gekommen, sich von ihrer restriktiven Geldpolitik zu verabschieden.“

Markt-Beobachter erwarten, dass die Fed am 18. September eine Zinssenkung um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,0 bis 5,25 Prozent einleiten könnte.

EZB-Rat tagt bereits am 12. September

Die nächste Sitzung des EZB-Rates findet bereits am Donnerstag (12. September) statt. Die EZB dürfte die Zinsen vermutlich ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte senken.

Konstantin Veit, Portfolio-Manager bei Pimco, einem weltweit führenden Anbieter von festverzinslichen Wertpapieren, sagte Anfang September: „Wir gehen davon aus, dass die EZB die Zinssätze im Rahmen der Projektionssitzungen senken wird, und rechnen mit einer weiteren Senkung im Dezember.“

Beobachter erwarten allerdings keine unmittelbaren Börsen-Reaktionen nach den wahrscheinlichen Zinssenkungen. Die Märkte hätten die Maßnahmen bereits eingepreist, hieß es in dem Bericht.