Landesrechnungshof-Chef: Angst vor "SPD-Filz": Koalitionsstreit über Rechnungshofchef

SPD : SPD-Kreisverbandsvorsitzender Ringo Wagner gratuliert Karin Klingen zur Kandidatur. 15.04.2015

Berlin. Es gibt Streit, schon wieder bei Rot-Rot-Grün. Diesmal geht es um die Frage, wer neuer Präsident oder neue Präsidentin des Landesrechnungshofes werden soll. Das Thema birgt eine Menge Zündstoff. Denn die derzeitige Favoritin Karin Klingen, Abteilungsleiterin in der Senatskanzlei, ist umstritten – offenbar vor allem in ihrem eigenen Lager, der SPD.

Der Posten ist vakant, weil die bisherige Chefin der wichtigen Aufsichtsbehörde, Marion Claßen-Beblo, Ende April in den Ruhestand ging. Der Posten wurde ausgeschrieben. Klingen schnitt nach Informationen der Berliner Morgenpost beim Auswahlverfahren, das in der Senatsinnenverwaltung geführt wurde, am besten ab. Dennoch wurde bei einem Spitzengespräch der Koalitionäre jetzt beschlossen, die Personalie nicht wie zunächst geplant in diesem Monat im Senat zu behandeln, sondern erst im Juni.

Dazu gab es auch innerhalb der SPD unterschiedliche Deutungen. Einerseits hieß es, man wolle weiter miteinander sprechen, um "einigen wenigen Skeptikern" die Gelegenheit zu geben, sich ein besseres Bild von der Kandidatin zu machen. Andere erklärten, es gehe darum, das Thema auf einen Zeitpunkt nach dem SPD-Parteitag am 2. Juni zu vertagen. Dort stellt sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller als SPD-Landeschef zur Wiederwahl. Und da könnte ein vorheriges Votum für Karin Klingen stören.

Angst vor "SPD-Filz" in der eigenene Partei

Klingen wurde 2015 Leiterin der Abteilung "Zentrale Dienste" in der Senatskanzlei. Zu ihren Aufgaben gehören laut Sena...

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