Landgericht Berlin: Mit harten Bandagen: Maik Franz gegen Thorsten Manske
Berlin. Ohne Urteil ging die Beweisaufnahme vor dem Landgericht Berlin in der Angelegenheit von Maik Franz gegen Thorsten Manske zu Ende. Nach knapp fünfstündiger Anhörung entschied Stefan Dedner, Richter an der Zivilkammer 2 des Landgerichtes, dass es in einigen Wochen entweder einen weiteren Termin geben werde – oder er ein Urteil sprechen wird.
Am Dienstag bekamen die Zuhörer im Landgericht einige erstaunliche Gepflogenheiten aus der Profi- und Finanzbranche zu hören. Maik Franz (36), langjähriger Fußball-Profi und heute Assistent der Geschäftsführung von Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg, fordert als Kläger von seinem ehemaligen Steuerberater Manske 600.000 Euro. In der Beweisaufnahme ging es für Franz darum, dass Manske (53) ihn 2008 bei einem Investment mit vier Projekten, die nicht wie gewünscht aufgegangen seien, falsch beraten habe. Außerdem sehe er das Geld als Kompensation für einen, wie Franz formulierte "Treuebruch". So habe er erst 2014 erfahren, dass Manske für jede Transaktion, die der Profi bei dem Finanzvermittler Stefan A. getätigt habe, anteilig eine Provision erhalten hat.
Franz fühlt sich betrogen
Insgesamt hatte Franz von 2001 bis 2014 fast jährlich Investments getätigt. Mal ging es um Schiffsfonds, mal um Medienfonds, mal um riskante Anlagen in Schwellenländern. In einem Jahr zeichnete Franz für 100.000 Euro, in einem anderen für 350.000, 2009 waren es gar 750.000 Euro. Jedesmal wurde eine Provision fällig. Die teilten sich der Berater von Franz, Jörg Neub...