Landtagswahlen in Ostdeutschland: Linken-Vorsitzwechsel soll Stimmen bringen

Landtagswahlen in Ostdeutschland: Linken-Vorsitzwechsel soll Stimmen bringen

Die Linke-Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan haben ihren Rückzug von der Parteispitzen angekündigt. Dies bedeutet, dass sie beim Parteitag in Halle im Oktober nicht mehr kandidieren werden, erklärten beide auf der Website ihrer Partei. Wissler und Schirdewan führen Die Linke seit 2022 gemeinsam.

Eine Abfolge von Wahlniederlagen und wachsende parteiinterne Kritik dürften die beiden Politiker zu ihrem Schritt bewogen haben. Zunächst war von einem "Wunsch nach einem personellen Neuanfang" innerhalb der Partei die Rede. Schirdewan rief die Parteimitglieder dazu auf, die oder den Nachfolger zu unterstützen.

Die personelle Neuaufstellung soll wohl frischen Wind in die Partei bringen - vor allem mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg im September.

Bei der Europawahl im vergangenen Juni hatte die Partei Die Linke nur 2,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können. Zuvor hatte die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht eine eigene Partei gegründet, das BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht). Dieses konnte bei der Europawahl 6,2 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Analysen zeigten eine Wählerwanderung von der Partei Die Linke zum BSW. Nach dem schlechten Abschneiden der Partei Die Linke hatten Parteimitglieder Konsequenzen gefordert.

Eine neue Führungsspitze soll offenbar den Eindruck vermitteln, dass sich die Partei vor den Landtagswahlen in Ostdeutschland neu erfinde.

Noch im Jahr 2019 hatte Die Linke im Bundesland Thüringen 31 Prozent der Stimmen erhalten. Aktuelle Umfragen sagen derzeit eine Halbierung voraus.

Der ehemalige Parteichef Bernd Riexinger brachte zuletzt den Linken-Politiker Jan van Aken als möglichen Nachfolger ins Spiel.

Die Linke, eine linke, demokratisch-sozialistische Partei, sieht sich als Garant für Solidarität und soziale Gerechtigkeit in Deutschland. Sie entstand im Juni 2007 durch die Zusammenführung der SPD-Abspaltung WASG und der Linkspartei PDS. Diese war aus der SED hervorgegangen, der marxistisch-leninistischen Einheitspartei in der DDR.