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Landwirt steht nach Schüssen auf Amtstierarzt vor Gericht

Polizeiband sperrt das Tor zu dem Hof in Osterbruch-Norderende ab. Foto: Carmen Jaspersen
Polizeiband sperrt das Tor zu dem Hof in Osterbruch-Norderende ab. Foto: Carmen Jaspersen

Weil er sein Vieh offenbar nicht korrekt hielt, sollten die Tiere eines Landwirts abgeholt und an Händler übergeben werden. Dies wollte der Bauer um jeden Preis verhindern und schoss auf den anwesenden Amtstierarzt.

Stade (dpa) - Ein Bauer soll einen Amtstierarzt mit einem Bauchschuss lebensgefährlich verletzt haben. Nun steht der 56 Jahre alte Landwirt wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Stade. Heimtückisch habe der Angeklagte versucht, einen Menschen zu töten, sagte Staatsanwältin Annika Lismann zum Prozessauftakt.

Zumindest habe er den Tod des damaligen Cuxhavener Veterinäramtsleiters billigend in Kauf genommen. Der Angeklagte selbst wollte sich am Montag nicht zur Sache äußern. Der inzwischen pensionierte Tierarzt nimmt als Nebenkläger teil, war aber am ersten Prozesstag nicht anwesend.

Im Februar war der Tierarzt mit Kollegen und in Begleitung der Polizei mit Viehtransportern auf dem kleinen Hof in Niedersachsen vorgefahren. Der Bauer stand schon länger unter Beobachtung, da er aus Behördensicht seine Tiere nicht korrekt hielt. Nach zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen sollte ein Gerichtsbeschluss vollstreckt, die Rinder, Schafe und Pferde abgeholt und an Viehhändler übergeben werden. Landwirt und Veterinär diskutierten zunächst noch, aber nicht hitzig.

«Plötzlich und völlig überraschend» schoss der Mann dann laut Staatsanwaltschaft aus dem Dunkeln eines Gebäudes heraus in Richtung des Tierarztes. Zuvor soll er noch «Existenzvernichter» gerufen haben. Für den Prozess wurden Termine bis Anfang September angesetzt.