„Langsam sind wir hilflos" - Unternehmer kritisiert Bürokratie-Wahnsinn und will künftig lieber Strafe zahlen
Die Firma Maleco aus Hamburg hat genug von bürokratischen Vorschriften. Die beiden Firmenchefs Vater Herbert (68) und Sohn Florian Leonhart (31) erklären, lieber Strafen zu riskieren, als weiterhin den Regelwahn zu befolgen.
Das Familienunternehmen Maleco beschäftigt 55 Mitarbeiter und zahlt pro Jahr rund 100.000 Euro allein für den Bürokratieaufwand. „Langsam sind wir hilflos. Wir überlegen, in den Bürokratie-Streik zu gehen“, sagt Firmenchef Florian Leonhart gegenüber der „Bild“. Er beklagt zudem, dass weitere neue Regelungen künftig auf das Unternehmen zukommen werden.
Als Beispiel nennt der junge Firmenchef die Übermittlung von Mitarbeiterkosten und Produktionsmengen an das Statistische Bundesamt. Dies habe im Jahr 2023 insgesamt siebzehn Mal erledigt werden müssen. Dafür gehe laut Leonhart jeweils ein ganzer Arbeitstag flöten. „Hier überlegen wir, ob es nicht sinnvoller ist, einfach eine Strafzahlung zu riskieren", so der 31-Jährige. „Es kommt mir so vor, als wenn kleine Unternehmen in Deutschland nicht mehr erwünscht sind.“
Unternehmer kritisiert Bürokratie-Wahnsinn und will in Zukunft lieber Strafe zahlen
Mehr als 67 Milliarden Euro zahlen die Unternehmer bundesweit für Bürokratie. „Die Bundesregierung sollte mehr auf das Eigeninteresse der betroffenen Unternehmen vertrauen“, betont Marie-Christine Ostermann, Chefin der Familienunternehmer.
Im Herbst kommt zudem das neue IT-Sicherheitsgesetz von Innenministerin Nancy Faeser. Unternehmen sollen damit künftig vor Hackernangriffen geschützt werden. Florian Leonhart allerdings befürchtet weitere Pflichten zur Dokumentation, wofür es noch mehr Personal brauche.