Langzeitstudie: So gesund ist ein Saunagang wirklich

Saunieren ist nicht nur in den kalten Monaten eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Viele schwören auf die gesundheitlichen Vorteile des Schwitzens, wie die Stärkung des Immunsystems. Doch was ist dran an diesen Behauptungen? Eine Langzeitstudie liefert die Antwort.

Die Sauna, ein Exportschlager aus Finnland, erfreut sich weltweit großer Beliebtheit und wurde sogar als immaterielles Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt. Auch in Deutschland finden Millionen von Menschen regelmäßig Gefallen am Schwitzen in der Sauna.

Doch ist dieser Trend wirklich so gesundheitsfördernd, wie behauptet wird?

Die Thermoregulation des Körpers sorgt dafür, dass unsere Kerntemperatur stets zwischen 36,5 und 37,4 Grad Celsius bleibt. Doch in der Sauna wird diese Regel auf den Kopf gestellt. Die höhere Umgebungstemperatur lässt unsere Körpertemperatur ansteigen und unser Körper reagiert darauf mit Gegenmaßnahmen. Um die Wärme abzuleiten, weiten sich nahezu alle Blutgefäße, insbesondere die der Haut. Das Herz pumpt schneller und kräftiger, um die gesteigerte Durchblutung zu bewältigen. Wir beginnen zu schwitzen, um unseren Körper zu kühlen. Während eines Saunagangs können wir bis zu einem halben Liter Flüssigkeit verlieren.

Nach einem Saunagang wirkt die Haut dann oft frischer und rosig. Dies liegt daran, dass die Durchblutung durch die Hitze angeregt wird und die Blutgefäße erweitert werden. Durch die anschließende Abkühlung ziehen sich die Gefäße wieder zusammen, was sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken kann. Zahlreiche Studien belegen diesen Effekt.

Eine Studie aus Finnland zeigt zudem: Vor allem, wer regelmäßig schwitzt, lebt länger. Eine regelmäßige Nutzung der Sauna kann laut den Forschern das Risiko für Herzinfarkte deutlich senken. Forscher haben hierzu 2.315 Männer zwischen 42 und 60 Jahren über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren untersucht. Diejenigen, die zwei- bis dreimal pro Woche in die Sauna gingen, hatten ein um 22 Prozent reduziertes Risiko für einen Herzinfarkt im Vergleich zu Teilnehmern, die nur einmal pro Woche oder seltener eine Sauna besuchten.

Eine Studie zeigt, dass die Dauer des Saunierens einen großen Einfluss auf die gesundheitlichen Vorteile hat. Laut der Studie ist eine Mindestdauer von elf Minuten erforderlich, um den größten Nutzen zu erzielen. Diejenigen, die sich durchschnittlich elf bis 19 Minuten aufhielten, hatten ein um sieben Prozent geringeres Risiko für einen plötzlichen Herztod als diejenigen, die in der Regel nur weniger als elf Minuten schwitzten.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Saunieren den Körper belasten kann, weshalb eine Ruhephase danach unerlässlich ist. Es wird auch empfohlen, während des Saunagangs ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Die Sauna ist ein Ort der Entspannung und Erholung für viele Menschen. Jedoch ist sie nicht für alle gleichermaßen empfehlenswert. Personen, die akut krank sind, wie beispielsweise bei einer Infektion, sollten auf den Saunabesuch verzichten. Ebenso sollten Menschen mit fortgeschrittenen Herzerkrankungen die Sauna meiden. Personen, die an Lymph- oder Venenödemen leiden, sollten vorsichtig sein.

Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen, am besten von einem Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin.

Tipp für Sauna-Neulinge: Beim ersten Mal sollte man sich langsam herantasten und zunächst eine Niedrigtemperatur-Sauna ausprobieren.