„Lasst uns nicht in Hass verfallen“ - Nach Anschlag in Solingen hat Integrationsrat-Vorsitzender eine „große Bitte“
Der Anschlag in Solingen löst bundesweit Entsetzen aus. Nun meldet sich der Vorsitzende des Solinger Zuwanderer- und Integrationsrates zu Wort - und hat eine Bitte.
Noch ist vieles zu dem Anschlag in Solingen unklar, auch wenn sich der mutmaßliche Täter mittlerweile gestellt hat. In Sozialen Medien wurde jedoch schon davor viel spekuliert. Daher hat sich Hassan Firouzkhash, Vorsitzender des Solinger Zuwanderer- und Integrationsrates, in die Debatte eingeschaltet.
Vorsitzender des Solinger Integrationsrates: „Nicht in blinden Hass verfallen“
Gegenüber der „Rheinischen Post“ erklärt Firouzkhash: „Was als ein Fest der Gemeinschaft und des Zusammenhalts beginnen sollte, ist in einer Tragödie geendet, die uns alle zutiefst erschüttert. Das erfüllt mich mit tiefem Entsetzen und großer Trauer.“
Gleichzeitig ruft er zur Zurückhaltung auf: „Als Vorsitzender des Integrationsrates habe ich noch eine große Bitte: Sollte sich herausstellen, dass der Täter – wie von vielen beschrieben oder vermutet – arabisch-stämmig oder ein Islamist sein sollte, so lasst uns nicht in blinden Hass gegeneinander verfallen.“
„Tausende von Menschen aus den Maghreb-Staaten und dem Nahen Osten leben friedlich in Solingen und stehen genauso entsetzt vor dieser Tat wie Sie und ich. Auch sie hätten Opfer dieses Mörders sein können oder sind es vielleicht sogar geworden“, betont der Integrationsrat-Vorsitzender. Und weiter: „Lassen Sie den oder die Täter nicht erreichen, was diese im Sinn haben: die Menschen hier gegeneinander aufzuhetzen. Wenn diese Tat unsere Gesellschaft auseinanderreißt, hätten sie ihr Ziel erreicht.“