Das Leben, ein Computerspiel: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Die Komödie "Free Guy" spielt in einem Computergame - und stellt eine unbedeutende Nebenfigur ins Zentrum der Handlung. (Bild: Disney)
Die Komödie "Free Guy" spielt in einem Computergame - und stellt eine unbedeutende Nebenfigur ins Zentrum der Handlung. (Bild: Disney)

"Free Guy", "Tom & Jerry", "Falling" und "Nahschuss": Das sind die Kino-Neustarts am 12. August.

"Sonic The Hedgehog", "Resident Evil" oder zuletzt "Mortal Kombat": Filme, die auf Computerspielen basieren, gibt es viele. Filme, die in den Games selbst spielen, eher weniger. "Free Guy" geht nun sogar noch einen Schritt weiter: Die Komödie stellt einen Mann ins Zentrum der Handlung, der erkennt, was er ist: eine Nebenfigur in einem Computerspiel. Weitere Neustarts ab 12. August sind die Komödie "Tom & Jerry", das Vater-Sohn-Drama "Falling" sowie die Geschichtsstunde "Nahschuss".

Millie (Jodie Comer) und Guy (Ryan Reynolds) sind Figuren in einem Computerspiel, das abgeschaltet werden soll. (Bild: Disney)
Millie (Jodie Comer) und Guy (Ryan Reynolds) sind Figuren in einem Computerspiel, das abgeschaltet werden soll. (Bild: Disney)

Free Guy

Ein bisschen erinnert die Handlung von "Free Guy" an den Peter-Weir-Klassiker "Die Truman Show": In beiden Filmen geht es um Menschen, die erkennen müssen, dass die Welt um sie herum künstlich ist. Anders als einst Jim Carrey kommt Ryan Reynolds, der hier einen Mann namens Guy spielt, diese Erkenntnis aber schon zu Beginn des Films. Denn Guy, der eine Nebenfigur in einem Computerspiel ist, hat diesen Moment der Selbsterkenntnis dank der Hilfe zweier Programmierer und eines von ihnen geschriebenen Programms.

Guy arbeitet als Angestellter in einer Bank. Dass er regelmäßig überfallen wird, scheint ihm nichts auszumachen - schließlich ist das seine Rolle, die er in dem Computergame "Free City" zu spielen hat. Als er aber erkennt, dass alles um ihn herum nicht echt ist, beschließt er, sein Leben zu ändern. Guy wird von der unbedeutenden Nebenfigur zum Helden. Bald schon hat er eine Mission: Weil der "Free City"-Entwickler Antoine (Taika Waititi) das Spiel abschalten will, muss Guy um sein (virtuelles) Leben kämpfen.

Tom und Jerry sind zurück - in einer wilden Mischung aus Real- und Animationsfilm- (Bild: 2020 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)
Tom und Jerry sind zurück - in einer wilden Mischung aus Real- und Animationsfilm- (Bild: 2020 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Tom & Jerry

Zum bereits dritten Mal (nach 1945 und 1953) ist das wohl berühmteste Katz-Maus-Gespann der Welt in einer Mischung aus Real- und Animationsfilm zu sehen: In "Tom & Jerry" gehen sich der Kater und der Nager wie eh und je an den Kragen - und das ausgerechnet in einem Luxushotel. Die beiden Charaktere, die William Hanna und Joseph Barbera im Jahr 1940 schufen, sind sich noch immer spinnefeind, sehr zum Vergnügen der Kinozuschauer - auch wenn die US-Kritiker am neuen Filmabenteuer einiges zu bemängeln hatten.

In ihrem aktuellen Film machen es sich die Maus und der Kater aber nicht nur gegenseitig schwer - auch die junge Kayla (Chloë Grace Moretz), die in einer New Yorker Nobelabsteige "die Hochzeit des Jahrhunderts" plant, wird von den fiesen Viechern zur Weißglut getrieben. Denn ein Mäuseproblem kann das Hotel gar nicht brauchen - und der Kater, der dem kleinen Nager nachsteigen soll, scheint etwas überfordert von seinem Job ...

Eigentlich will Kayla (Chloë Grace Moretz) nur eine Hochzeit planen - doch dann muss sie sich mit einem Kater und einer Maus auseinandersetzen, die sich spinnefeind sind. (Bild: 2020 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)
Eigentlich will Kayla (Chloë Grace Moretz) nur eine Hochzeit planen - doch dann muss sie sich mit einem Kater und einer Maus auseinandersetzen, die sich spinnefeind sind. (Bild: 2020 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Falling

Für seinen ersten Film als Regisseur und Drehbuchautor hat sich Schauspieler Viggo Mortensen ("Green Book - Eine besondere Freundschaft") wahrlich keine leichte Geschichte ausgesucht: "Falling" ist ein hartes, bisweilen etwas sprödes, immer aber mitreißendes Vater-Sohn-Drama über Vergebung und Aufopferung, klasse gespielt von Mortensen selbst und dem heute 81-jährigen Lance Henriksen, den man vor allem aus kleinen Rollen kennt.

Was für ein großer Schauspieler Henriksen ist, kann er nun in einer Rolle beweisen, die alles andere als sympathisch ist. Der New Yorker spielt Willis, einen Mann, der an beginnender Demenz leidet. Willis wird zunehmend vergesslich, aber auch immer aggressiver. Sein Sohn John (Mortensen) nimmt ihn also mit in sein Haus nach Kalifornien, wo er zusammen mit seinem asiatischstämmigen Ehemann und zwei Kindern lebt. Dass er die Homosexualität seines Sohnes nicht akzeptiert, lässt ihn Willis ununterbrochen spüren. Dennoch opfert sich John für seinen Vater auf - für jenen Mann, der ihn als Kind schlug und der ihm heute kaum mehr als Verachtung entgegenbringt.

Für "Falling" stand Viggo Mortensen (rechts, mit Lance Henriksen) nicht nur vor, sondern erstmals auch als Regisseur hinter der Kamera. (Bild: 2020 PROKINO Filmverleih GmbH)
Für "Falling" stand Viggo Mortensen (rechts, mit Lance Henriksen) nicht nur vor, sondern erstmals auch als Regisseur hinter der Kamera. (Bild: 2020 PROKINO Filmverleih GmbH)

Nahschuss

Erst im Jahr 1987, kurz vor der Wende, wurde in der DDR die Todesstrafe abgeschafft. Das letzte Opfer dieser barbarischen Bestrafungsmethode war Werner Teske, ein Stasi-Hauptmann, der 1981 per Kopfschuss in Leipzig getötet wurde. Für ihren Film "Nahschuss" hat sich Franziska Stünkel am Schicksal von Teske orientiert; in ruhigen Bildern und mit langen Einstellungen erzählt sie - großteils gedreht an Originalschauplätzen - von einem gnadenlosen System, das auch vor dem Äußersten nicht zurückgeschreckt ist.

Lars Eidinger spielt einen an Teska angelehnten Mann namens Franz Walter, der nach seiner Promotion vom Auslandsnachrichtendienst der DDR angeworben und bald zusammen mit seinem Vorgesetzten (Devid Striesow) in Westdeutschland eingesetzt wird. Was ihm anfangs spannend erscheint, nimmt für Franz aber immer beängstigendere Züge an - bis er sich dazu entscheidet, auszusteigen. Ein Schritt, den er mit dem Leben bezahlen muss.

John (Viggo Mortensen, links) lebt mit seinem Partner Eric (Terry Chen) in Kalifornien. Ihr Familienglück wird auf eine harte Probe gestellt, als Johns Vater bei ihnen einzieht. (Bild: 2020 PROKINO Filmverleih GmbH)
John (Viggo Mortensen, links) lebt mit seinem Partner Eric (Terry Chen) in Kalifornien. Ihr Familienglück wird auf eine harte Probe gestellt, als Johns Vater bei ihnen einzieht. (Bild: 2020 PROKINO Filmverleih GmbH)