Leben in ständiger Gefahr: Zivile Retter an der Front in der Ukraine

Zivilretter aus Stepnohirsk leben gefährlich: ihre Stadt liegt gerade mal vier Kilometer von der Frontlinie entfernt. Monatelang bestand ihre Aufgabe darin, Zivilist:innen aus den vorübergehend besetzten Gebieten zu transportieren, auf dem "Straße des Lebens" getauften Weg, der immer wieder das Ziel russischer Angriffe war.

Roman Ponomariow, Kommandeur der Feuerwache in Stepnohirsk erklärt:

Wir wurden nicht nur von einem Panzer getroffen, sondern auch von Flugzeugen und Mörsern. Wir haben alles gesehen, aber wenn man gerade dabei ist, ein Auto oder einen Bus voller Menschen herauszuziehen, wird an nicht aufgeben. Man merkt, dass man ziehen muss, weil eine andere Kolonne hinter einem ist."

Als das russische Militär einen der Ausgänge des Dorfes blockierte, stellten die Retter ihre Fahrten auf der "Straße des Lebens" ein. Doch untätig sind sie deshalb nicht. Nach jedem Angriff löschen sie Brände und räumen auf. Auch Notunterkünfte für die Menschen vor Ort und einen Bunker haben sie eingerichtet.

"Es war für Wasser gedacht, ein Wasserspeicher. Wir haben ihn hier gefunden, als wir das Gebiet aufgeräumt haben. Und nach der russischen Invasion wurde beschlossen, es in einen Bunker umzuwandeln. Wir haben das alles gemacht. Dieser Abstieg, das Graben, das Durchbrechen, das Freilegen," zeigt Ponomariow.

Die Feuerwehrleute sind erschöpft nach anderthalb Jahren eines Krieges, dessen Ende weder kurz- noch mittelfristig absehbar ist.

Zwei ihrer Kollegen haben ihre Bemühungen mit dem Leben bezahlt. Sie alle rechnen damit, dass es auch sie treffen könnte.

Doch ans Aufgeben denkt keiner.