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"Eine lebende Legende auf der Bühne!": Fernsehdeutschland verneigt sich vor dem Chamäleon!

Wer steht im Finale von "The Masked Singer" (ProSieben)? Eigentlich egal, die größte aller möglichen Sensationen brachte das Halbfinale: Didi Hallervorden wurde als Chamäleon enttarnt! Und die ganze Fanwelt verneigte sich vor der 84-jährigen deutschen Schauspiel-Legende!

Einmal, ein einziges Mal, war sich die Fangemeinde vom ProSieben-Maskenball einig: "Geiler Scheiß!", "Ich feier das total", "Der Hammer!", "Und das ist dem Alter!", "Absoluter Respekt!", "Das ist ja unfassbar!" - Die Jubelorgien im Netz ("Endlich ein richtiger Star!") wurden nur übertroffen von den Respektbekundungen für den 84-jährigen "golden Oldie", der wie ein Jungspund über die Bühne fegte, nach besten Kräften sang ("Nun: Singen ist nicht mein größtes Talent") und vor allem beste Laune verbreitete. Die komplett geflashte Jurorin Ruth Moschner: "Ich will so ein Chamäleon als Wecker. Den sieht man zwei Sekunden und hat sofort gute Laune!"

Didi Hallervorden als Chamäleon ist eine echte Sensation. Auch wenn es keine Überraschung war. Von "Sekunde eins" haben es viele geahnt, noch mehr haben es herbeigesehnt - Bülent Ceylan letzte Woche: "Ich will, dass es Didi ist!" -, man hat es nur einfach nicht wahrhaben wollen. Stellvertretend für alle Zweifler fungierte Juror Rea Garvey: "Nie im Leben kann sich ein 84-Jähriger so bewegen."

Deutschland verneigt sich und Opdenhövel huldigt Didi auf Knien!

Kann er doch! Fernsehdeutschland verneigte sich zurecht vor dem Grandseigneur der deutschen Comedy. Und Didi (Fanstimme aus dem Netz: "Das Idol meiner Kindheit! Ich hatte Tränen in den Augen!") genoss die Show ("Ich hatte einen Riesenspaß!") und die Hommage: Moderator Matthias Opdenhövel sank nach der Demaskierung huldigend auf die Knie. Ruth ("Was für eine Ehre! Hier steht eine lebende Legende auf der Bühne!") hielt quasi eine spontane Laudatio, als ginge es beim Deutschen Filmpreis um die Auszeichnung für Hallervordens Lebenswerk, Gast-Juror Conchita Wurst bekam ehrfurchtsvolle Stilaugen.

"Didi Cool", seit 60 Jahren im Schauspielgeschäft tätig, parlierte humorig ("Unter der Maske zu singen, ist wie Klavierspielen mit Fausthandschuhen", "Mein Sohn ist 21 - ich mache mir also meine Enkel selbst", "Bewegung ist wichtig, jeder Muskel, der nicht trainiert wird, wird weich.") - ein echter Volltreffer.

Und damit beginnt das Dilemma. Denn wie will man diese Sensation noch toppen?

Die vier Finalisten: Drache, Faultier, Wuschel und Hase

Aber vielleicht muss man es gar nicht. ProSieben hat den Beweis angetreten, dass es nicht nur Promis jedweder Kategorie (A bis Z) liefern kann, sondern sogar Legenden. Das tut nach der Kritik der letzten Wochen ("Die kennt doch keiner!") nicht nur den nervösen Chefs gut, sondern auch den Fans. Und der Show, denn die ist, das muss man auch mal sagen, ein leuchtender Stern am Unterhaltungshimmel. Wo wird heutzutage - gerade heutzutage! - so intensiv und begeistert mitgefiebert, und zwar generationsübergreifend?

Nächste Woche geht's ans Eingemachte. Um die Siegertrophäe, die goldene Maske, kämpfen der Drache, das Faultier, der Wuschel und der Hase.

Der Drache, der sich bei aller Stimmbrillanz immer mehr zur Schmuseechse entwickelt - er schmachtete sich mit "Beautiful" von Christina Aguilera gegen das Chamäleon ("D.I.S.C.O." in der französischen Version) direkt ins Finale - wird nach wie vor mehrheitlich für Gregor Meyle gehalten. Max Giesinger, letztes Jahr noch Jurymitglied, steht fast gleichhoch im Kurs. Bei der ProSieben-App, auf der die Fans kostenlos voten, abgeschlagen auf Rang drei: Angela Merkel.

Drache for Bundeskanzler? Diese Sensation ist unmöglich. Aber kann Stefan Raab wirklich das Faultier sein? "Fauli" begeisterte und verblüffte die Jury (Ruth: "Go, Fauli!") erneut mit Facettenreichtum. Er sang (inklusive Kopfstimme!) und rappte "See you again" - im Original braucht es mit Wiz Khalifa und Charlie Puth ZWEI Künstler, um den Song so cool zu stemmen! Hat das Raab (Reas Tipp) drauf? Oder gar Tom Beck (Ruths Verdacht). Oder Alvaro Soler (Conchitas Mutmaßung)? Egal wie und wer, das Faultier hat's drauf und faustdick hinter den Ohren.

Juror Rea Garvey ratlos: "In meinem Kopf ist ganz viel falsch"

Wuschel ist drollig. Putzig. Und jung. YouTube-affin und reich an "sozial-medialen Verfolgern". Da sind sich alle einig. Im Netz liefern sich die Sänger Wincent Weiss und Mike Singer ein Stimme-an-Stimme-Rennen. Daniele Negroni hat Außenseiterchancen. Geht es nach Reas Tochter, muss es Wincent Weiss sein. Das sehen viele Fans im Netz anders: "Für Wincent singt der viel zu schlecht." Fürwahr, vor allem beim zweiten Titel ("Treat You Better", Shawn Mendes), den Wuschel als Vorrundenloser im Dreier-Stechen präsentierte, waren etliche Wackler drin. Hätte drüben bei Dieter & Co. knapp für den Recall gereicht. "Valerie" (Mark Ronson und Amy Winehouse) in der ersten Runde war schöner genäselt, ups, gesungen.

Bleibt der Hase. Vielmehr die Häsin. Sie hat ihre Daseinsberechtigung alleine wegen des charmanten Scharmützels, das sie sich mit Rea liefert. Obwohl der diesmal seine neu entdeckte Liebe gestand: "Du hast mein Herz erobert. Du bist die letzte Frau, ich will, dass du ins Finale kommst." Die Häsin kokettiert damit, dass die Jury zwar viele Namen kennt, aber keine Ahnung hat. "Ihr liegt alle genial daneben", vermittelte sie den Ratern die Botschaft. Und die Jury (Rea: "In meinem Kopf ist ganz viel falsch") tappt auch kräftig im Dunkeln: Martina Hill, Sonya Kraus, Sonja ZIetlow, Enie van de Meiklokjes? "Beim Hasen fallen mir immer wieder zehn neue Namen ein", gab sich Ruth aufrichtig verwirrt.

Es wird sich weisen. Im spektakulären Showdown nächste Woche. Das Blöde ist: Chamäleon Didi wird im Finale nicht dabei sein. Die Fans vermissen es/ihn jetzt schon. Aber ein User verbreitete bei Instagram umgehend Trost: "Helden leben lange, Legenden sterben nie - Didi Hallervorden und Bruce Lee."

Der Spruch dürfte Didi gefallen. Palim, palim!