Zu lebenslanger Haft verurteilt - Berüchtigter Boss der Mocro-Mafia bittet niederländische Regierung um Hilfe

Der "Marengo-Prozess" fand in den Niederlanden unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt.<span class="copyright">imago images/ANP</span>
Der "Marengo-Prozess" fand in den Niederlanden unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt.imago images/ANP

Knapp sechs Jahre lang dauerte der Prozess in den Niederlanden gegen die sogenannte „Mocro-Mafia“. Ridouan Taghi wurde als mutmaßlicher Anführer der Drogenbande zu lebenslanger Haft verurteilt. Jetzt fleht Taghi die niederländische Regierung an.

Als Drogen-Baron hielt er die Niederlande jahrelang in Atem. Jetzt bittet der zu lebenslanger Haft verurteilte Ridouan Taghi die niederländische Regierung um Hilfe, um dessen Sohn aufzuspüren. Im November wurde Taghis 22-jähriger Sohn Adil wegen Drogenhandelvorwürfen in Dubai festgenommen. Seitdem habe er keinerlei Nachrichten mehr von seinem Sohn erhalten.

Aufgrund der festgefahrenen Situation haben Taghis Anwälte laut „NLTimes“ das niederländische Justizministerium und das Außenministerium „unverzüglich“ aufgefordert, bei der Suche nach dem 22-Jährigen zu helfen. Die niederländischen Behörden reagierten bislang äußerst zurückhaltend auf die Forderungen. Die Festnahme sei nicht auf Betreiben der Niederlande erfolgt. Daher sei es ihnen nicht möglich, konkrete Aussagen zu dem Vorfall zu machen.

„Mocro-Mafia“-Boss Taghi soll mehrere Morde in Auftrag gegeben haben

Der in Marokko geborene Taghi gilt als einer der gefährlichsten Kriminellen in den Niederlanden. Als Anführer der gefürchteten „Mocro-Mafia“ wird ihm vorgeworfen, tonnenweise Cannabis und Kokain nach Europa geschmuggelt und dabei zahlreiche Gewalttaten verübt zu haben. Er soll für mehrere Auftragsmorde verantwortlich sein. Auch für den am prominenten Kriminal-Reporter Peter R. de Vries im Jahr 2021. Auch wenn der Mord Gegenstand eines anderen Verfahrens ist - er hatte das Verfahren überschattet.

In dem Mammut-Prozess waren 17 Männer wegen mehrerer Morde, Mordversuche und Anschläge von 2015 bis 2017 angeklagt. Meist waren es Racheakte gegen frühere Komplizen. Taghi wird als unbestrittener Führer einer „professionellen Mord-Organisation“ beschrieben. „Es geht hier um skrupellose und zersetzende Gewalt, bei der ein Menschenleben nichts wert ist“, sagten die Richter.