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Lebensmittel gegen Stimmen: Maduro nutzt Krise zur Wiederwahl

Die ursprünglich für Dezember geplante Präsidentschaftswahl in Venezuela soll auf spätestens April vorgezogen werden. Die Verfassungsgebende Versammlung stimmte einem entsprechenden Vorschlag aus den Reihen der regierenden Sozialisten zu. Amtsinhaber Nicolas Maduro will erneut antreten. „Ich stehe im Dienst des Volkes“, sagte er vor Anhängern in Caracas. „Wenn die sozialistische Partei, unser großes, patriotisches Volk, wenn meine Kollegen, die Arbeiter, die Jugend und die Frauen dieses Landes glauben, dass ich der Präsidentschaftskandidat sein soll für unser Vaterland, das wir so sehr lieben, dann bin ich bereit, als erneut zu kandidieren – sollten es die revolutionären Kräfte so wollen.“ Für Maduro kommt der vorgezogene Termin durchaus gelegen. Führende Oppositionspolitiker sind entweder von der Wahl ausgeschlossen, auf der Flucht, im Gefängnis oder sie stehen unter Hausarrest. Maduros Chancen auf eine Wiederwahl stehen außerdem gut, weil immer mehr Venezolaner Hunger leiden. Und um an Lebensmittelpakete zu kommen, sind Bürger derzeit verpflichtet, ihre Solidarität mit der Regierung zu erklären. Kritiker sprechen von Erpressung nach dem Motto: Stimme für Maduro oder knurrender Magen.