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Legenden sollen einstige Gold-Sportart retten

Mit den früheren Weltklasse-Läuferinnen Jenny Wolf und Gunda Niemann-Stirnemann will der deutsche Eisschnelllauf zurück in die Erfolgsspur finden.

Die fünfmalige Weltmeisterin Wolf wurde von der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) zur Chef-Bundestrainerin ernannt, die dreimalige Olympiasiegerin Niemann-Stirnemann übernimmt das Amt der Co-Bundestrainerin.

"Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Gerne bringe ich meine Erfahrungen als Athletin, aber auch meine Kenntnisse leistungssportlicher Strukturen und Prozesse in das zukünftige Trainerteam ein", sagte Wolf. Die Diplomtrainerin, die in der Vergangenheit schon als Bundestrainerin Technik und Wissenschaft arbeitete, führt die neue siebenköpfige Trainerkommission der DESG an.

Die einstige Vorzeige-Sportart mit reihenweise Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen hat in den vergangenen Jahren den Anschluss an die Weltspitze völlig verloren. Teilweise traten bei deutschen Meisterschaften nicht einmal genug Läufer an. So gewann Claudia Pechstein 2019 den DM-Titel über 5000m kampflos, weil keine Kontrahentin angetreten war.

Neuaufstellung ist eine Zäsur

Neben "Jahrhundertläuferin" Niemann-Stirnemann gehören Andreas Behr (beide Erfurt), Andreas Kraus (Inzell), Uwe Hüttenrauch (Berlin), Andre Hoffmann (Dresden) und Tony Seidenglanz (Chemnitz) zum neuen Trainerteam der DESG. "Bis zu den Olympischen Spielen sind es weniger als 500 Tage. Wir müssen für den Weg nach Peking ein optimales Umfeld schaffen, individuell, innovativ und orientiert an der Weltspitze", sagte die 41 Jahre alte Wolf.

Wolf will auch dafür sorgen, dass frühere Top-Trainer wie Joachim Franke, Stephan Gneupel und Thomas Schubert in die Arbeit eingebunden werden. "Ich begrüße die Initiative, in den Austausch mit erfolgreichen und verdienten Trainern zu gehen", sagte Wolf.

DESG-Präsident Matthias Große sieht den Verband fünf Tage nach seiner Wahl auf einem guten Weg. "Diese Neuaufstellung ist eine Zäsur", sagte der 52-Jährige. "Wir haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und werden den absoluten Leistungsgedanken in den Mittelpunkt unseres Neustarts rücken."