Lehrer in China müssen ihre Pässe abgeben - Xi schränkt Reisefreiheit für viele Beamte ein

Chinas Staatspräsident Xi Jinping.<span class="copyright">IMAGO/Xinhua</span>
Chinas Staatspräsident Xi Jinping.IMAGO/Xinhua

In China müssen immer mehr Lehrer und andere Angestellte im öffentlichen Dienst ihre Pässe abgeben. Präsident Xi Jinping will dadurch die Kontrolle seiner Partei über die Gesellschaft weiter verschärfen.

Die Maßnahme unter dem Titel „Personal Travel Abroad Management“ betrifft nicht nur hochrangige Beamte, sondern zunehmend auch einfache Mitarbeiter in Schulen, Universitäten und staatlichen Unternehmen. Das berichtet die „Financial Times“.  Ein Lehrer aus der Provinz Sichuan sagte: „Wenn wir ins Ausland reisen wollten, müssten wir jetzt beim städtischen Bildungsbüro einen Antrag stellen, aber ich glaube nicht, dass dieser genehmigt werden würde.“

Lehrer aus verschiedenen Regionen betroffen

Die „Financial Times“ berichtet, dass Lehrer aus verschiedenen Provinzen, darunter Hubei, Anhui und Henan, ähnliche Anweisungen erhalten haben. In Wenzhou, einer Stadt im Osten Chinas, wurden Lehrer angewiesen, ihre Pässe abzugeben und sich bei den Grenzbehörden zu registrieren. Den Lehrern wurde zudem eingeschärft, dass sie keinen Kontakt zu „feindlichen ausländischen Kräften“ haben dürften.

Auch andere Sektoren sind von den Reisebeschränkungen betroffen. Eine Bankangestellte aus Nanjing berichtete der Financial Times, dass sie ihren Pass bei Eintritt in ein staatliches Unternehmen abgeben musste. Nach ihrem Ausscheiden im März musste sie sechs Monate auf einen „Desensibilisierungsprozess“ warten, um ihn zurückzubekommen.

Auch Pensionäre verlieren Pässe

Laut der „Daily Mail“ betrifft die Maßnahme auch Pensionäre. Ein 76-Jähriger, der vor mehr als zehn Jahren aus einem staatlichen Flugzeughersteller ausgeschieden ist, berichtete, dass sein ehemaliger Arbeitgeber seinen Pass aus „Sicherheitsgründen“ eingezogen habe.