Leichtathletik: Berlinerin Caterina Granz rennt ganz nach vorn
Berlin. Caterina Granz brauchte einen Tapetenwechsel. Immer nur im Grunewald zu üben, das war der Berliner Mittelstreckenläuferin irgendwann zu langweilig. Also organisierte die 26-Jährige kurzerhand auf eigene Faust ein Trainingslager und machte sich zusammen mit anderen Athleten aus der Hauptstadt auf den Weg nach Österreich.
Bis vergangenen Donnerstag wurde in Zell am See Kilometer für Kilometer an der Form gefeilt. Damit Granz an diesem Wochenende in Braunschweig bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften über 1500 Meter ihr Projekt Titelverteidigung angehen kann. „Ich weiß, dass ich wahrscheinlich nicht in Topform bin, wie ich sonst zu dem Zeitpunkt gewesen wär“, sagt sie. „Aber wir wissen auch nicht, wie die anderen trainiert haben, wie sie drauf sind. Da ist jetzt schon mehr Überraschung dabei.“
Olympia und EM waren das große Ziel der Leichtathletin
Eine Überraschung – das war auch Granz im vergangenen Jahr, als sie bei den Finals im Berliner Olympiastadion die Konkurrenz überrumpelte und sich mit einem von Beginn an couragierten Rennen die Norm für die Weltmeisterschaften in Doha sicherte. „In der Position“, auch im Finale am Sonntag (16.50 Uhr) vornewegzulaufen, „fühle ich mich jetzt nicht. Aber ich habe natürlich das Ziel, meinen Titel zu verteidigen“, sagt Granz.
Nach dem Triumph in Berlin und der WM-Teilnahme im Oktober war Granz in der erweiterten Weltspitze der Mittelstreckenläufer angekommen. 2020 sollte ihr Jahr werden. Olympische Spiele in Tokio, die EM in Paris – ...