Leichtes Spiel für Autodiebe: Diese Fahrzeuge lassen sich einfach knacken
Keyless-Entry-Systeme machen das Leben nicht nur für Autobesitzer komfortabler, sondern auch für Diebe einfacher. Diese Systeme, die das Auto per Knopfdruck öffnen, lassen sich von versierten Kriminellen leicht manipulieren, um sich unbefugt Zugang zum Fahrzeug zu verschaffen.
Die meisten modernen Fahrzeuge sind mittlerweile mit einem Keyless-Zugangssystem ausgestattet. Diese Technik erlaubt es, das Auto zu öffnen und den Motor zu starten, ohne den Schlüssel aus der Tasche holen zu müssen. Allerdings weist der ADAC darauf hin, dass diese Systeme trotz ihres Komforts auch Sicherheitsrisiken bergen. Kriminelle können die Signale leicht abfangen und so das Auto einfacher stehlen.
Fast kein Keyless-Auto ist sicher
Autodiebe haben längst die Schwachstellen der Keyless-Technologie entdeckt. Mit einem einfachen Gerät verstärken sie das Signal des Schlüssels, auch wenn dieser nicht in der Nähe des Fahrzeugs ist. Ein weiteres Gerät an der Autotür verlängert die Reichweite des Funksignals, sodass das Auto binnen Sekunden geöffnet und gestartet werden kann – ohne komplexe Manipulation. Bereits 2011 machte die ETH Zürich auf diese Sicherheitslücke aufmerksam.
Der ADAC hat inzwischen fast 700 Fahrzeuge mit Keyless-Systemen getestet, und die Ergebnisse sind besorgniserregend: Fast alle Modelle ließen sich mit minimalem Aufwand knacken. Nur neun Prozent widerstanden den Versuchen. Besonders problematisch ist, dass gestohlene Autos ohne den Schlüssel weiterfahren, solange der Motor läuft und genügend Treibstoff oder Batterieleistung vorhanden ist.
Trotz dieser gravierenden Sicherheitsmängel reagieren viele Autohersteller nur zögerlich. Der ADAC fordert seit Langem verbesserte Schutzmaßnahmen und eine systematische Absicherung der Fahrzeugelektronik. Autos mit Keyless-Systemen dürfen nicht leichter zu stehlen sein als solche mit herkömmlichen Funkschlüsseln – doch die Hersteller liefern bislang kaum Lösungen.
Machen die Hersteller wirklich nichts?
Einige Fortschritte gibt es jedoch. Jaguar Land Rover setzte als erster Hersteller auf die Ultra-Wide-Band-Technik (UWB), die seit 2018 in neuen Modellen wie dem Range Rover und dem Jaguar i-Pace verbaut ist. Diese Technik ermöglicht es, die Entfernung des Schlüssels zum Auto präzise zu messen und verhindert so den Einsatz von Funkverlängerern. Auch andere Hersteller, wie Audi, Volkswagen und BMW rüsten nach und bieten zunehmend Modelle mit UWB-Technologie an.
Einige Autobauer versuchen, die Sicherheit durch Bewegungssensoren im Schlüssel zu verbessern. Wird der Schlüssel für eine gewisse Zeit nicht bewegt, schaltet sich das Funksignal ab. Doch auch dabei bleibt das Risiko bestehen, dass Diebe das Auto innerhalb der Aktivierungszeit stehlen.
So können Sie Ihr Auto schützen
Funkschlüssel sicher aufbewahren:
Den Funkschlüssel in einer Metalldose, einem speziellen abschirmenden Etui oder sogar einem Kochtopf aufbewahren, um das Funksignal effektiv zu blockieren.
Die Wirksamkeit der Abschirmung überprüfen, indem getestet wird, ob sich das Auto öffnen lässt, während der Schlüssel in der Abschirmung ist.
Keyless-System deaktivieren:
In der Bedienungsanleitung nachsehen, ob es möglich ist, das Keyless-System auszuschalten.
Durch das Deaktivieren des Systems wird die Sicherheit erhöht, allerdings geht der Komfort der schlüssellosen Nutzung verloren.
Parken in gesicherter Umgebung:
Das Auto nachts möglichst in einer abgeschlossenen Garage abstellen, um den Diebstahlschutz zu verbessern.
Position des Funkschlüssels im Haus:
Den Schlüssel nicht in der Nähe von Außentüren, Außenwänden oder Fenstern aufbewahren, um es Dieben schwerer zu machen, das Signal zu verstärken.
Zusätzlicher Schutz durch PIN-Code:
Tesla-Fahrer können eine zusätzliche PIN einrichten, die beim Starten des Fahrzeugs eingegeben werden muss, was den Diebstahlschutz deutlich verstärkt.
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