Leitzins-Senkung - US-Notenbank-Chef Powell sorgt für gute Stimmung

Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, spricht während einer Pressekonferenz.<span class="copyright">Jacquelyn Martin/AP/dpa</span>
Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, spricht während einer Pressekonferenz.Jacquelyn Martin/AP/dpa

Die US-Notenbank hat die Leitzinsen gesenkt. Das Ausmaß überraschte, löste aber einen Boom an den Märkten aus. Vom Dax bis zum Gold – alles will nach oben.

Am 18. September 2024 senkte die amerikanische Notenbank Fed die Leitzinsen um 0,50 Prozent. „Das ist ein deutliches Signal dafür, dass die Fed fest davon ausgeht, dass die Inflation auf einem nachhaltigen Weg in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels ist“, sagt Donald Ellenberger, Senior Portfolio Manager beim Investmentmanager Federated Hermes. Auf einen solchen Fed-Pivot, den Übergang zu einer lockereren Geldpolitik, haben die Märkte gewartet.

 

Erste Reaktion der US-Börsen sehr verhalten

Was nach eitel Sonnenschein klingt, brachte den US-Börsen erst einmal wenig. Am Tagesende notierten viele Indizes im Minus. Ein möglicher Grund: Die Marktteilnehmer fürchteten, dass sich die Konjunktur abkühlt. Das wiederum könnte auf Probleme hindeuten, die nicht offensichtlich sind.

Einen Tag später besannen sich Investoren jedoch eines Besseren: Der Dax##chartIcon kletterte erstmals in seiner Geschichte über 19.000 Punkte, Dow Jones Industrial##chartIcon und S&P-500##chartIcon erreichten neue Rekordstände. Selbst gebeutelte Börsenbarometer wie der Hang-Seng-Index##chartIcon in Hongkong probten die Wende – er stieg um zwei Prozent.

 

Dann legen Aktien und Bitcoin zu

Die Euphorie hat Gründe. Sinkende Leitzinsen verbilligen Kredite und fördern risikobehaftete Anlagen. Dazu gehören Aktien, aber auch Kryptowährungen wie Bitcoin. Der Bitcoin##chartIcon ist seit der Zinssenkung der Fed um mehr als zwei Prozent gestiegen.

Es könnte noch mehr drin sein: „Langfristig haben sich Bitcoin und andere digitale Assets in der Vergangenheit in einem Niedrigzinsumfeld gut entwickelt“, sagt Adrian Fritz, Head of Research beim Krypto-ETP-Spezialisten 21Shares.

Edelmetalle profitieren von Fed-Schritt

Auch die Edelmetalle Gold##chartIcon und Silber profitieren von den gesunkenen Kosten für Geld. Gold legte auf Dollarbasis um ein Prozent zu, Silber wurde nach der Zinssenkung um mehr als drei Prozent nach oben katapultiert.

Das entbehrt nicht einer gewissen Logik: Niedrigere Zinsen bedeuten, dass festverzinsliche Anlagen wie Anleihen weniger attraktiv werden. Sinkende Zinsen könnten auch zu einer Abwertung des Dollar führen, da niedrigere Zinsen ausländische Investoren abschrecken könnten. Gold und Silber würden in beiden Fällen bei vielen Investoren auf der Watchlist landen.