Lesbischer Wirbelwind in Bayern: So lief Lilly Beckers Schauspieldebüt bei "Dahoam is Dahoam"

Lilly Becker kennt man sonst als Model und Promi in diversen TV-Shows. Nun spielte die Boris-Ex eine Gastrolle in der bayerischen Vorabend-Soap "Dahoam is Dahoam" und verdreht den Männern des Dorfes Lansing den Kopf. Ihre Figur hat jedoch deutlich mehr Interesse an Frauen.

Modeln ist das eine, schauspielern das andere. Nichtsdestotrotz versuchen sich immer wieder Models an Gastauftritten in Serien. Neuestes Beispiel: eine Niederländerin in Oberbayern. Boris Beckers Frau Lilly, die seit 2018 getrennt von ihrem Ehemann lebt, probiert sich in einer Folge der rustikalen Vorabend-Serie "Dahoam is Dahoam" - zu sehen am Montag, 6. April, 19.30, im Dritten des BR und bereits jetzt in der BR-Mediathek. "Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, ab jetzt öfter als Schauspielerin zu arbeiten", bekräftigte Lilly Becker im Anschluss an die Dreharbeiten. Aber hat sie wirklich das Talent dazu, und wie hat sich die TV-Persönlichkeit zwischen den urbayerischen Schauspiel-Profis geschlagen?

Wie lief Lilly Beckers erste Szene?

Gerade hat Fanny (Katrin Lux) ihrem Gregor (Holger M. Wilhelm) noch von ihrer alten Freundin Linda aus den Niederlanden erzählt, die ihren Besuch angekündigt hat: Eine äußerst liebe Person, aber ein bisschen langweilig sei sie, von "Grauer Maus" und "Spaßbremse" ist die Rede. Und prompt steht Lilly Becker in der Tür - wie auch immer sie in die Privat-Wohnung gekommen ist - und scheint sich sehr verändert zu haben. Sie entspricht so gar nicht Fannys Beschreibung.

"Goedenavon", schallt es gut gelaunt auf Niederländisch. Es folgt eine herzliche Umarmung mit ihrer bayerischen Freundin, die wohl bereits von der veränderten Optik Lindas überrascht scheint. Stürmisch wird nun der Gatte der Freundin begrüßt: Küsschen links, Küsschen rechts und noch mal eins links, weil es so schön war. "Du hattest damals schon einen guten Geschmack", befindet Linda. Gregor wirkt direkt angetan von ihr und nimmt den Gast mit auf einen Spaziergang durch das Dörfchen Lansing.

Was macht ihre Gastrolle aus?

Warum es zu dieser charakterlichen 180-Grad-Wendung ihrer Figur vom Mauerblümchen zum aufgedrehten Wirbelwind kam, verrät Lilly als Linda dann im Vier-Augen-Gespräch mit ihrer alten Freundin, die immer noch ziemlich perplex scheint. "Seit ich wieder in Amsterdam lebe, hat sich einiges geändert", leitet sie das Gespräch ein. "Damals wusste ich noch nicht, was ich wirklich will", erklärt sie ihre Schüchternheit von früher. Jetzt wisse sie es: "Frauen". Da sie auch bei der Männerwelt des Dorfes fantastisch ankommt, sorgt das für Missverständnisse.

Denn davon, dass sie offen zu ihrer Homosexualität steht, haben die Männer des Dorfes keinen blassen Schimmer. Insbesondere Gregor versteht sich prächtig mit ihr und verwechselt Lindas Offenherzigkeit mit romantischen Avancen, die er durchaus genießt. "Die Linda und ich sind einfach auf einer Wellenlänge", stellt der bärtige Wirt zufrieden fest. Florian (Tommy Schwimmer) wird blass vor Neid, findet doch auch er Gefallen am niederländischen Gast.

Wie macht sich Lilly Becker als Schauspielerin?

Augenscheinlich kommt Lilly Becker die Zeichnung der Figur als aufgeregte Frohnatur mit starkem niederländischen Akzent entgegen, kaschiert es doch, dass sie stets etwas aufgesetzt spielt. Allerdings fällt das in der bayerischen Soap auch nicht sonderlich auf, die gute Laune kauft man ihr in jedem Moment ab. Offenbar hatte das Model sichtlich Spaß an seinem Gastauftritt. Und der extrem ausgeprägte niederländische Akzent ist für norddeutsche Ohren auch nicht schwerer zu verstehen als Bairisch.

Welche Szene bleibt in Erinnerung?

Kurz vor ihrer Abreise nach Amsterdam kann Linda ihre Emotionen nicht mehr zügeln und kündigt ein Geständnis an: "Ich habe mich verliebt." Das ist selbst dem geschmeichelten, aber doch stets treuen Gregor unangenehm. Aber ihn hat das holländische Energiebündel auch nicht gemeint. Es folgt ein leidenschaftlicher Kuss mit ihrer alten Freundin Fanny, den Gregor mit Entsetzen und Florian mit Genugtuung zur Kenntnis nimmt. So was sieht man in der bayerischen Provinz wohl auch nicht alle Tage.

Dann heißt es Abschied nehmen: "Ich bin echt traurig, dass ich schon wieder fahren muss. Wo ich mich hier so wohl gefühlt habe." Diese Aussage hätte man Lilly Becker noch viel mehr als Linda abgekauft.