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Letztes Geleit für Stephen Hawking in Westminster Abbey

In der Londoner Westminster Abbey versammelten sich mehr als 1.000 Menschen, um von Stephen Hawking Abschied zu nehmen. Foto: Facundo Arrizabalaga/EPA
In der Londoner Westminster Abbey versammelten sich mehr als 1.000 Menschen, um von Stephen Hawking Abschied zu nehmen. Foto: Facundo Arrizabalaga/EPA

Drei Monate nach dem Tod des «Popstars der Wissenschaft» findet seine Asche ihren Platz in der Westminster Abbey. Familie, Prominente und Menschen aus aller Welt erinnern an Stephen Hawking.

London (dpa) - Mehr als 1.000 Menschen aus aller Welt haben am Freitag in der Londoner Westminster Abbey Abschied von dem im März gestorbenen britischen Astrophysiker Stephen Hawking genommen.

Die Urne mit Hawkings Asche wurde nach dem etwa einstündigen Trauergottesdienst zwischen den Gräbern des Universalgelehrten Isaac Newton und des Naturforschers Charles Darwin beigesetzt. Hawking habe sich von seiner Krankheit nicht daran hindern lassen, «große Wissenschaft zu betreiben oder großen Spaß zu haben», sagte Physik-Nobelpreisträger Kip Thorne während der Trauerfeier.

Hawking war am 14. März im Alter von 76 Jahren in Cambridge gestorben. Er hatte an der unheilbaren Muskel- und Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) gelitten, die im Alter von 22 Jahren diagnostiziert worden war. Seit Jahrzehnten war Hawking fast völlig bewegungsunfähig und saß im Rollstuhl. Er entwickelte Theorien zum Ursprung des Universums und zu Schwarzen Löchern.

Neben Familienangehörigen und Freunden nahmen auch Politiker, Prominente und Wissenschaftler sowie Westminster-Dekan John Hall an der Trauerfeier teil. Hawkings erste Frau Jane und seine Tochter Lucy legten Blumen am Grab nieder. Schauspieler Benedict Cumberbatch, der Hawking in einem BBC-Film gespielt hatte, gehörte zu den Rednern, die das Leben und die Forschungserfolge des Physikers würdigten. Labour-Chef Jeremy Corbyn und Musiker Nile Rodgers waren ebenfalls unter den Trauernden.

Wegen des großen Interesses an der Abschiedszeremonie in der Londoner Kirche hatten Hawkings Kinder 1000 Einladungen verlost.

Hawking hatte als «Popstar der Wissenschaft» gegolten, er beschäftigte sich auch mit populären Themen wie Zeitreisen und mit den Außerirdischen. Sein Buch «Eine kurze Geschichte der Zeit» wurde millionenfach verkauft.

Hawking hat nun einen besonderen Platz in der berühmten Westminster Abbey erhalten. Die «Scientist's Corner» ist für Persönlichkeiten gedacht, die Bahnbrechendes für die Wissenschaft geleistet haben. Auf Hawkings Grab soll ein Gedenkstein aus grauem Marmor eingelassen werden mit der Aufschrift: «Here lies what was mortal of Stephen Hawking 1942-2018» (in etwa: Hier liegt, was von Stephen Hawking (1942-2018) sterblich war). Auf dem Stein wird sich zudem seine berühmteste Gleichung zu den Schwarzen Löchern wiederfinden.