Leute: "Ich war der ätzende kleine Bruder"

Schauspieler Albrecht Schuch, fotografiert in Alt-Moabit

Weiße Sneakers, Jackett und Schnäuzer: Albrecht Schuch sieht in diesen Tagen aus wie der Prototyp des Berliner Hipsters. Mindestens ein Accessoire ist jedoch einem aktuellen Projekt geschuldet. Den Bart lässt sich der 31-Jährige für seine Rolle als Polizist in Gewissensnöten in Rainer Kaufmanns "Das schlafende Mädchen" stehen. Ein "Heimatfilm Noir", wie Schuch sagt. Eine Genrebeschreibung, die auch für seinen nächsten Film "Verräter – Tod am Meer" (21. August, 20.15 Uhr, ZDF) und den viel beachteten "Die Täter – Heute ist nicht alle Tage" zutreffend ist. Beide beschäftigen sich mit der jüngeren deutschen Geschichte. In "Verräter" spielt Albrecht Schuch einen Volkspolizisten, der eine vermeintliche Republikflucht aufklären muss, in "Die Täter" den NSU-Terroristen Uwe Mundlos.

Albrecht Schuch interessieren solche Stoffe. Neben seiner Faszination für psychologische Zusammenhänge – der Bruder von Schauspielerin Karoline Schuch stammt aus einer Ärztefamilie – erliest er sich vor Beginn der Dreharbeiten historische Hintergründe und spricht mit jeweiligen Spezialisten. Bereits bei der Pressearbeit zum NSU-Dreiteiler der ARD musste der Wahlberliner jedoch feststellen, dass Figuren, die empfindliche Stellen der deutschen Identität berühren, allzu häufig mit seiner eigenen Person gleichgesetzt werden. Er habe sich oft rechtfertigen und erklären müssen, gerade weil er selbst aus Jena stammt, sagt Schuch. Andere hätten von ihm erwartet, dass er sich aufgrund seiner Rolle für bestimmte Pro...

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