Von der Leyen stellt neue EU-Kommission erst kommende Woche vor
Die Bekanntgabe der neuen EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen verzögert sich. Von der Leyen will ihr neues Kommissionsteam erst kommende Woche Dienstag im Europaparlament in Straßburg vorstellen, wie Sprecher der beiden Institutionen am Dienstag in Brüssel erklärten. Ursprünglich wollte die Deutsche die Parlamentsspitzen bereits an diesem Mittwoch über die Namen und die Postenverteilung für die kommenden fünf Jahre in Kenntnis setzen. Danach war eine öffentliche Präsentation geplant.
Nun will sich von der Leyen erst kommenden Dienstagvormittag mit den Fraktionsspitzen im Europaparlament treffen. Hinter dem Aufschub steckt ein Wunsch nach mehr Frauen in der Kommission. Die Mitgliedsländer hatten der im Juli wiedergewählten Kommissionschefin zunächst deutlich mehr Männer vorgeschlagen. Auf Druck von der Leyens nominierte zumindest Slowenien am Montag noch eine Frau nach.
Die slowenische Kandidatin, die Diplomatin Marta Kos, muss an diesem Freitag aber zunächst vom Parlament ihres Heimatlandes angehört werden. Deshalb habe die Kommission das EU-Parlament gebeten, die Präsentation von der Leyens "zu verschieben, bis die Liste der Kandidaten vollständig ist", erklärten die Sprecher der Institutionen.
Mit der Slowenin hätte von der Leyen in ihrer neuen Kommission nun elf Frauen und 16 Männer - von der Leyen selbst eingerechnet. Das ist immer noch eine Frau weniger als zu Beginn ihrer ersten Amtszeit Ende 2019.
Von der Leyens Liste ist dennoch nicht endgültig. Das Parlament hört die designierten Kommissarinnen und Kommissare an und prüft sie auf Tauglichkeit und Befangenheit. In der Vergangenheit verlangte es Ersatz für missliebige Kandidaten, bevor es die Kommission als Ganzes bestätigte. Nach jetzigem Stand dürfte von der Leyens Team nicht vor dem 1. Dezember die Arbeit aufnehmen.
lob/jes