Von der Leyen warnt vor einer Vertreibung der Palästinenser
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich während eines Treffens mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sissi in Kairo gegen eine "Vertreibung von Palästinensern" ausgesprochen.
Beide Seiten erörterten die anhaltende humanitäre Krise im Gazastreifen und eine politische Perspektive auf der Grundlage einer Zwei-Staaten-Lösung
Von der Leyen besuchte auf der Sinai-Halbinsel den Flughafen von Al-Arich, wo sich seit Wochen internationale Hilfsgüter für Gaza stapeln, sowie den Grenzübergang Rafah.
Der Grenzübergang Rafah nach Ägypten ist der einzige Zugang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Humanitäre Hilfe kam in den vergangenen Wochen ausschließlich über diesen Übergang in das vom Krieg verwüstete Palästinensergebiet.
Von der Leyen habe Ägypten "für seine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung und Erleichterung von humanitärer Hilfe" für bedürftige Palästinenser gedankt, schrieb von der Leyen im Onlinedienst X.
Am Sonntag ist von der Leyen in Amman und trifft König Abdullah von Jordanien. Gleichzeitig reist EU-Außenbeauftragter Josep Borrell zu politischen Gesprächen nach Bahrain und Saudi-Arabien.
Ägypten und Jordanien verurteilen Anschlag auf UN-Schule
Ägypten hat den Beschuss einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen als "schrecklichen Bombenanschlag der israelischen Besatzungstruppen" scharf verurteilt. Das Außenministerium erklärte, man betrachte den Vorfall als ein weiteres Kriegsverbrechen, das untersucht werden müsse und dessen Täter zur Rechenschaft gezogen werden müssten. Das israelische Militär teilte mit, man prüfe Berichte zu dem angeblichen Angriff.
Jordanien verurteilte in einer Erklärung des Außenministeriums die "abscheulichen und anhaltenden Kriegsverbrechen" Israels auf das Schärfste. Dazu zähle auch der jüngste Angriff auf die UN-Schule. Es handele sich um "einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht".
Beim Einschlag eines Geschosses in einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen soll es am Samstag zahlreiche Tote gegeben haben. Ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza berichtete von vielen Toten und Verletzten in der Schule im Flüchtlingsviertel Dschabalia. Bilder aus Dschabalia zeigten mehrere Tote in Leichentüchern.
Die israelische Nachrichtenseite ynet schrieb, es sei unklar, ob es sich bei dem Vorfall um einen israelischen Angriff oder eine fehlgeleitete Rakete palästinensischer Terroristen handelte.