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LGBTQ-Pride in Warschau - liberale Insel im konservativen Land

In vielen Städten weltweit haben an diesem Wochenende Tausende für die Rechte von queeren Menschen demonstriert. Auch in Polen. Warschau ist wie eine liberale Insel in einem konservativ regierten Land.

Die LGBTQ+ Pride fand hier bei hochsommerlichen Temperaturen mit voller Unterstützung des Bürgermeisters Rafal Trzaskowski von der oppositionellen Bürgerplattform (PO) statt. Neben Zehntausenden Menschen nahm Trzaskowski auch selbst an der Parade teil.

"In Warschau erlauben wir uns, händchenhaltend herumzulaufen, und es gibt immer weniger Vorurteile, aber es klar, dass wir auch Stress haben. Die regierende Partei verachtet uns so sehr sie kann, also müssen wir für uns selbst einstehen", sagt der 24-jährige Pride-Teilnehmer Sebastian Olsinski.

In Polen sind gleichgeschlechtliche Ehen nicht erlaubt. In diesem Jahr fand die Veranstaltung in Warschau gemeinsam mit der "Kiew Pride" statt, die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht dort abgehalten werden kann.

Polen hat seit Beginn des Krieges die meisten ukrainischen Flüchtlinge aufgenommen, nach Regierungsangaben mehr als zwei Millionen.

Der Kiew Pride March wurde unter anderem von der Ukrainerin Lenny Emson organisiert. "Dieses Jahr marschieren wir nicht für die Menschenrechte von LGBTQI-Menschen, sondern für die Menschenrechte, die uns durch die russische Aggression genommen wurden", so Emson in ihrer Ansprache auf der Veranstaltung.

Sarajevo, Mexiko-City, Quezon City

Auch in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, gab es einen Pride-Marsch. Schwerpunktthema der Veranstaltung in diesem Jahr war, Familien mit queeren Mitgliedern näher zusammenzubringen. Es gab auch Gegendemonstrationen.

In Mexiko-Stadt nahmen an diesem Wochenende Tausende an der LGBTQ-Demonstration teil. Vor allem in ländlichen Gebieten sind queere Menschen in Mexiko von homophober Gewalt bedroht, sagt Drag Queen und Student Vlexis Vultur: "Diese Märsche sind für die Menschen, die nicht hinausgehen können, dieser Aufschrei und die Banner, die wir hochhalten, sind nicht für uns, sie sind für die Menschen, die im Verborgenen leben wegen dieser systematischen, sexistischen Gewalt. Für mich ist es wichtiger, ihnen zuzurufen, hier sind wir."

Auf den Philippinen haben rund 5.000 Menschen in Quezon City für mehr Toleranz und Gleichberechtigung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und queere Menschen (LGBTQ) demonstriert.

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