Libanons Botschafter: "Israels Angriffe sind eine existenzielle Bedrohung"

Die Angriffe Israels sind eine "existenzielle Bedrohung" für den Libanon, sagte der libanesische Botschafter Fadi Hajali in Brüssel gegenüber Euronews.

Bei den jüngsten israelischen Bombardierungen wurden mehr als 500 Menschen getötet. Die internationale Gemeinschaft befürchtet eine Eskalation des Konflikts in der gesamten Region.

Hajali sagt, Israel nehme die Zivilbevölkerung ins Visier.

"Was hier geschieht, ist eine existenzielle Bedrohung für den Libanon. Die große Zahl der Opfer ist einfach grauenhaft. Ich meine, so etwas hat es im Libanon noch nie an einem Tag gegeben. Wir hoffen, dass sich die internationale Gemeinschaft zusammenfindet und versucht, die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten durchzusetzen."

Ein Krieg gegen sein Volk

Die islamistische Miliz kontrolliert einen Großteil des Libanon und greift häufig den Norden Israels an.

Israel sagt, dass es bereits mehrmal gelungen sei, die Hisbollah zu treffen.

Für Fadi Hajali ist es ein Krieg gegen sein Volk.

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"Das Narrativ ist eigentlich falsch, denn heute ist es ein Krieg gegen ein Land, gegen Menschen, gegen Zivilisten. Das ist das Wichtigste. Für uns ist der wichtigste Punkt, dass dieser Krieg aufhört. Wir sollten jetzt aufhören. Wir müssen uns vereinen und diese unverhohlene israelische Offensive und Aggression verurteilen."

Der Botschafter dankt der EU für die wirtschaftliche Unterstützung und die verurteilenden Erklärungen des EU-Außenbeauftragten, Josep Borrell. Er bittet jedoch um einen weiteren Schritt.

"Es ist klar, dass Sanktionen gegen Israel verhängt werden sollten. Man sollte die Überschreitungen, die Israel begangen hat, wirklich ernsthaft untersuchen. Der Internationale Gerichtshof hat dies in mindestens zwei Erklärungen gesagt. Es gibt also verschiedene Möglichkeiten. Ich meine, dass die EU-Institutionen und die Mitgliedstaaten Israel sanktionieren sollten. Wenn nicht, sollten wir zumindest die gesamte Beziehung überprüfen."