Libra: Facebook braucht Indien — dort drohen auf den Handel mit Kryptowährungen allerdings Haftstrafen

Mark Zuckerberg und Facebook geraten erneut unter Druck.
Mark Zuckerberg und Facebook geraten erneut unter Druck.

Facebook will seine Digitalwährung „Libra“ in der ersten Hälfte des kommenden Jahres an den Start bringen und damit in den weltweiten Zahlungsverkehr einsteigen. Von der Cyberwährung, die von Unternehmen wie Mastercard, PayPal und Spotify unterstützt wird, verspricht sich das weltgrößte soziale Netzwerk großes Wachstum in der E-Commerce-Branche. Branchenkenner halten es für nicht ausgeschlossen, dass Facebook damit das traditionelle Finanzsystem auf den Kopf stellen kann. Dafür will Facebook die Finanzwelt aller Länder vernetzen.

Während der Launch von Libra weltweit für große Schlagzeilen gesorgt hat, gibt es in einem Land Grund zur Sorge: Einer der größten potentiellen Märkte, Indien, plant derzeit, Kryptowährungen zu verbieten. Für Facebook ist das Land allerdings ein relevanter Markt. Nach einem aktuellen Gesetzesentwurf könnte eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren gegen diejenigen verhängt werden, die „Kryptowährungen erzeugen, halten, verkaufen, übertragen, entsorgen, ausgeben oder handeln“. Auch die indische Zentralbank Reserve Bank of India (RBI) hatte erklärt, dass sie Kryptowährungen nicht außer Acht lassen wolle. Im Januar 2019 hatte die RBI dem Obersten Gerichtshof Indiens gesagt, sie wolle nicht, dass Kryptowährungen „sich ausbreiten“.

Facebook krempelt den globalen Finanzmarkt um

Ökonomen sehen bereits großes Potential für die Libra. Neben der gigantischen Unterstützung soll sich auch die Struktur von Libra von anderen, weniger erfolgreichen Kryptowährungen abheben. So soll es eine Wechselkursbindung zwischen der Kryptowährung und einem Korb an anderen Währungen — dem Dollar, Euro oder Yen — geben. Eventuell könnte die Kryptowährung sogar durch Staatsanleihen hoher Bonität gedeckt werden.

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