Libyen: Warum brachen die Dämme? - Erhöhte Seuchengefahr
Die libyischen Behörden haben Ermittlungen eingeleitet, um die beiden Dammbrüche zu untersuchen, die Überschwemmungen mit - nach derzeitigem Stand - mehr als 11 000 Todesopfern auslösten.
"Ganze Familien vernichtet": Zahl der Todesopfer in Libyen steigt dramatisch
Flutkatastrophe in Libyen: Dämme wurden 45 Jahre nicht gewartet
Die Anlagen wurden Berichten zufolge in den 1970er Jahren von jugoslawischen Unternehmen gebaut und laut örtlicher Behörden seit 2002 nicht mehr ordnungsgemäß gewartet. Doch es wird davon ausgegangen, dass die Dämme selbst in gutem Zustände den Regenmengen kaum hätten standhalten können.
Gefahr von Seuchen
Es wächst die Gefahr von Seuchen. Die Behörden ordneten an, die betroffenen Gebiete abzuriegeln, allerdings haben dennoch Tausende die Stadt Derna verlassen.
„Es besteht bei stehendem Wasser die Gefahr von Krankheiten, die über das Wasser übertragen werden. Diese Gefahr geht nicht von Leichen aus, die auf den Straßen liegen könnten. Es besteht keine Ansteckungsgefahr durch die Leichen, aber es können andere Krankheiten wie Cholera auftreten", sagt Yann Fridez vom Roten Kreuz.
Die Rettungskräfte stoßen unter den Schlammmassen immer wieder auf leblose Körper. Viele weitere könnten ins Mittelmeer geschwemmt worden sein. Mindestens 10 000 Menschen gelten noch als vermisst.