Libyen: Küstenwache fängt 64 Migranten ab
Die libysche Küstenwache hat zahlreiche Migranten, die auf dem Weg nach Europa waren, abgefangen und nach Libyen zurückgebracht.
Das Boot, welches 64 Migranten an Bord hatte, wurde am Samstag vor Sirte in Nordwestlibyen abgefangen.
Nur wenige Tage zuvor ereignete sich ein tödliches Schiffsunglück in Libyen, bei dem 22 Migranten mutmaßlich ertrunken sind. Das Boot mit insgesamt 32 Migranten ging vor der libyschen Stadt Tobruk unter. Den Behörden zufolge wurden neun Menschen gerettet.
Obwohl weniger Migrantenboote diesen Sommer die Reise übers ans Mittelmeer wagen, ist das jüngste Schiffsunglück eine abrupte Rückkehr zur Realität.
Libyen, das an sechs Staaten grenzt und über eine Mittelmeerküste verfügt, hat sich zu einem wichtigen Durchgangsland für Migranten etabliert, die vor Krieg und Verfolgung fliehen.
Seit dem von der NATO unterstützten Regierungssturz von 2011, der zur Ermordung von Muammar al-Gaddafi führte, ist Libyen extremst instabil. Migranten, die in Libyen das Mittelmeer überqueren wollen, sind daher oft in Gefahr.
Einige werden in Gefängnisse gesperrt oder gezwungen, Schleusern sehr Hohe Summen zu zahlen, um das Mittelmeer zu überqueren.
Zudem wird die libysche Küstenwache von mehreren zivilgesellschaftliche Gruppen für ihr "aggressives und lebensbedrohliches Verhalten" kritisert.
Trotz den vielen Hürden versuchen Migranten regelmäßig das Mittelmeer zu überqueren.
Nach Angaben des italienischen Innenministeriums ist die Zahl der Ankünfte seit Ende des Sommers wieder angestiegen.
Bis September 2024 wurden 43.163 Ankünfte verzeichnet, davon 8.526 im August.