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Libysche Armee rückt offenbar in Sirte weiter gegen Islamisten vor

Libysche Regierungstruppen stehen nach eigenen Angaben kurz davor, die Hafenstadt Sirte einzunehmen. Die Offensive gegen die einstige Hochburg des sogenannten Islamischen Staates dauert seit drei Monaten an. Das Gebiet der IS-Kämpfer in der Geburtsstadt des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi ist offenbar stark geschrumpft. Wie ein Anhänger der regierungfreundlichen Truppen sagte, kontrolliere der IS nur noch wenige Wohngebiete im Stadtzentrum. Die Kräfte der libyschen Regierung werden seit Anfang August von den USA mit Luftschlägen unterstützt. Bei ihrem Vorrücken in Sirte nahmen die Truppen Gebäude ein, die IS-Milizen zuvor womöglich als Moscheen und Gefängnisse genutzt hatten. Darin fanden sie offenbar Plakate über islamische Vorschriften und Rituale vor, die in Englisch verfasst sind – was auf ausländische Kämpfer in Reihen des IS hinweisen könnte. Der Verlust von Sirte wäre ein strategisch schwerer Schlag für die Islamisten. Sie könnten allerdings versuchen, das Machtvakuum in anderen Gebieten Libyens auszunutzen. Eine Stabilisierung der Lage in dem nordafrikanischen Land ist nicht abzusehen. Das Parlament in Libyen hat der Einheitsregierung erneut das Vertrauen verweigert. Die Abgeordneten forderten u.a. ein kleineres Kabinett. Die Regierung war unter Vermittlung der Vereinten Nationen gebildet worden und sollte eigentlich für Ruhe im Land sorgen.