#LoveAMuslim: Twitter-User reagieren auf Hass-Aktion gegen Moslems
In einem Schreiben riefen Unbekannte in Großbritannien zu einem “Punish a Muslim Day”, zu Deutsch: “Bestrafe einen Moslem”-Tag, auf. Auf diese perfide Aktion gab es für viele Twitter-Nutzer nur eine Antwort: den “Love a Muslim Day”, also den “Liebe einen Moslem”-Tag.
Der ursprüngliche Hass-Brief, der in Großbritannien seit Anfang März in Umlauf ist, enthält nicht nur die Forderung nach einem “Bestrafe einen Moslem”-Tag, sondern auch konkrete Gewaltvorstellungen. Die Verfasser versahen ihre extrem brutalen Vorschläge mit Belohnungspunkten. Auf Twitter machte “HuffPost”-Reporterin Rowaida Abdelaziz vor einigen Wochen auf den Gewaltaufruf aufmerksam.
“Punish A Muslim Day” letters are being sent to families in East London. The letter details a point system for each action & a reward. For example pulling a Muslim women’s hijab is 25 points, throwing acid is 50 points and burning or bombing a mosque is a whole 1,000 points. pic.twitter.com/6kmCrDrXt0
— Rowaida Abdelaziz (@Rowaida_Abdel) 9. März 2018
“Briefe zum ‘Bestrafe einen Moslem Tag’ wurden an Familien in Ost-London verschickt. Die Briefe beschreiben ein Punktesystem für jede Handlung inklusive Belohnung. Für das Entreißen einer Hidschab gibt es zum Beispiel 25 Punkte, eine Säureattacke gibt 50 Punkte und eine Moschee in Brand zu setzen oder in die Luft zu jagen 1.000 Punkte.”
Klar, dass bei solch einem perfiden Brief Widerstand nicht lange auf sich warten ließ. Und so folgte als Reaktion auf den “Bestrafe einen Moslem”-Tag kurzerhand der “Liebe einen Moslem”-Tag. Befürworter verfassten ein alternatives Schreiben mit einem anderen Punktesystem. In diesem gibt es 10 Punkte für das Anlächeln eines Moslems, 100 Punkte, wenn man einen Moslem zu sich nach Hause einlädt, und 500 Punkte, wenn man gemeinsam mit einem Moslem an Ramadan fastet.
Lovely counter response to the hateful letters. #LoveAMuslimDay letters are now out. This deserves more attention pic.twitter.com/3SQYkcCDZz
— Rowaida Abdelaziz (@Rowaida_Abdel) 12. März 2018
“Eine schöne Antwort auf die hasserfüllten Briefe. Die Schreiben zum ‘Liebe einen Moslem Tag’ sind raus.”
Doch damit nicht genug: Am 3. April, der den Unbekannten zufolge zum “Bestrafe einen Moslem”-Tag werden sollte, machten zahlreiche User unter dem Hashtag #LoveAMuslim ihrer Wut über die Hass-Aktion Luft, wie diverse Tweets zeigen:
If your way of proving Muslims are violent is being violent to innocent Muslim people, then you need to stop and look in the mirror and realize what you are: A racist hypocrite.#LoveAMuslim
— Carlos (@blazingxmexican) 3. April 2018
“Wenn du beweisen willst, dass Moslems gewalttätig sind, indem du gegenüber unschuldigen Moslems Gewalt ausübst, dann solltest du damit aufhören, in den Spiegel schauen und erkennen, was du bist: ein rassistischer Heuchler.”
Ein weiterer User versuchte sich an einem Witz der etwas anderen Art:
A Muslim, a Jew, a Christian & an Atheist all walk into a coffee shop…and they talk, laugh, drink coffee and become good friends. It’s what happens when you’re not an asshole. #LoveAMuslim #TuesdayThoughts
— (@EUniversee) 3. April 2018
“Kommen ein Moslem, ein Jude, ein Christ und ein Atheist in ein Café. Sie unterhalten sich, lachen, trinken Kaffee und werden gute Freunde. Das passiert, wenn du kein Ar***loch bist.”
Viele andere User zeigten sich ebenfalls solidarisch und machen sich mit ihren Kommentaren für Liebe und Toleranz stark.
#LoveAMuslim. Stop Islamophobia. pic.twitter.com/ipbBArNjCM
— Michele Kumi Baer (@mkumib) 3. April 2018
“Stoppt Islamfeindlichkeit.”
Ein anderer User pflichtete dieser Botschaft bei. Er fordert:
Stand up for Muslims around the world, stand against Islamophobia, xenophobia & those that seek to build walls to divide us.#LoveAMuslim
— Simar (@sahluwal) 3. April 2018
“Steht auf für Moslems auf der ganzen Welt, steht auf gegen Islam- und Fremdenfeindlichkeit und gegen jene, die Mauern bauen wollen, um uns zu trennen.”
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