Nicht nur wegen dem Preis: Immer mehr Supermarkt-Kunden greifen zu Eigenprodukten

Immer häufiger entscheiden sich Supermarktkunden für günstigere Alternativen statt für die teuren Markenartikel. Doch das liegt nicht nur am Preis.

Die Eigenmarken vieler Supermarktketten und die teureren Markenprodukte unterscheiden sich oft kaum, wie viele Studien gezeigt haben. Nicht selten zeigte sich sogar, dass die Produkte aus ein und derselben Fabrik stammten. Es scheint also auf den ersten Blick wenig verwunderlich, dass sich die günstigeren Eigenmarken immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Tatsächlich ist es aber nicht immer der Preis, der bei der Produktwahl den Ausschlag gibt, wie nun eine Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman zeigt, über welche die "Lebensmittel Zeitung" berichtet. Dafür befragten die Berater 1200 Verbraucher aus Deutschland.

Nicht immer wechseln Kunden wegen des niedrigen Preises zu Eigenmarken

Nur ein Teil der Verbraucher schaut beim Vergleich zwischen Marken nur auf den Preis.
Nur ein Teil der Verbraucher schaut beim Vergleich zwischen Marken nur auf den Preis.

Das wohl eindrücklichste Ergebnis: 41 Prozent der Befragten änderten in den vergangenen zwölf Monaten, auch aufgrund der Inflation, ihr Einkaufsverhalten. Statt der Markenartikel ziehen die Kunden nun vermehrt Eigenmarkenartikel vor. Der Studie zufolge traf dies vor allem bei Molkerei- und Frühstücksprodukten zu, aber auch bei herzhaften Snacks sowie bei Kosmetikartikeln.

Dabei war es nicht immer der Preis, der diesen Wechsel anstieß, wie die "Lebensmittel Zeitung" weiter berichtet. Viele Kunden blieben Marken in den genannten Segmenten ohnehin nicht treu. Über alle Produktkategorien hinweg halten sich in der Gunst der Verbraucher Marken und Eigenmarken sogar die Waage.

Jeder fünfte Verbraucher wechselte der Studie zufolge nicht wegen des Preises, sondern wegen einer höheren Qualität und eines besseren Geschmacks hin zu Eigenmarken. 69 Prozent wiederum gaben an, dass Qualität und Geschmack der Eigenmarken auf dem gleichen Niveau seien wie die Markenartikel, darüber hinaus aber weniger kosten.

Nur bei elf Prozent war der Preis am Ende ausschlaggebend. Diese Befragten gaben an, dass Marken bei Qualität und Geschmack überlegen seien, jedoch wegen des Preises die günstigeren Artikeln der Supermärkte vorziehen. Das sei vor allem bei Snacks, Süßwaren, Kosmetik sowie Produkten für Wäsche und Reinigung so.

Aus diesen Gründen kaufen Verbraucher auch weiterhin gerne Markenartikel

Während der deutsche Einkäufer also durchaus opportunistisch ist, halten Franzosen wiederum Marken eher die Treue. Auch dort plagen deutliche Preissteigerungen die Geldbeutel der Verbraucher. Trotzdem präferieren nur 20 Prozent der Franzosen Eigenmarken, 43 Prozent halten indes zu nationalen Marken. Zudem änderten nur 31 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten ihr Einkaufsverhalten.

Es gibt indes auch Gründe, warum Verbraucher wieder zu teureren Markenprodukten wechseln könnten – so etwa Innovationen oder Sondereditionen. 39 Prozent der deutschen Befragten gaben an, unter solchen Umständen auch wieder von der Eigenmarke zum Markenprodukt zu wechseln.

Vorsicht bei Mogelpackungen

Auch wenn Eigenmarken günstiger sind oder generell Alternativen zu Markenprodukten, sollten Verbraucher dennoch vorsichtig sein. Zuletzt hat die Verbraucherzentrale eine besonders dreiste Mogelpackung entlarvt.


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