Lindner fordert härteres Vorgehen gegen Russland

Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP.
Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP.

Pauschale Sanktionen seien wirkungslos - FDP-Chef Christian Lindner fordert ein anderes Vorgehen gegenüber Russland, darunter vor allem zielgenauere Maßnahmen.

Berlin (dpa) - FDP-Chef Christian Lindner spricht sich für ein anderes Vorgehen gegenüber Russland aus.

«Wir sollten stärker als bisher versuchen, die Putin-nahe Elite zu treffen. Dass die ihre Ferien in eigenen Villen an der Côte D’Azur verbringt und deren Kinder immer noch europäische Privatschulen besuchen, geht nicht, wenn man gleichzeitig für die Inhaftierung von Alexej Nawalny verantwortlich ist», sagte er der «Welt am Sonntag».

Diese Art der Sanktionen sei russischen Oppositionellen zufolge am wirksamsten, so Lindner. Pauschale Handelssanktionen träfen demnach nur das russische Volk und die deutsche Wirtschaft, ohne viel Druck auf Putin auszuüben.

Die EU-Außenminister wollen im Zusammenhang mit der Inhaftierung des Kremlkritikers Alexej Nawalny am 22. Februar über weitere Sanktionen gegen Russland beraten. Wegen eines Giftanschlags auf Nawalny im August hatte die Europäische Union bereits im vergangenen Jahr Einreise- und Vermögenssperren gegen mutmaßliche Verantwortliche aus dem Umfeld Putins verhängt.