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Literaturnobelpreisgewinnerin Swetlana Alexijewitsch in Berlin - „Warum ist unser Leiden nicht in Freiheit umgeschlagen?“

Die Gewinnerin des Nobelpreises für Literatur, Swetlana Alexijewitsch, hat Berlin besucht und über Russland und Weißrussland diskutiert. Dabei redet die 67-Jährige viel lieber über Literatur.

Sparsam sind ihre Gesten, nur selten verändert sich ihre Mimik. Diese Momente sind so rar und kurz, dass die Fotografen sie dankbar auffangen. Für Sekunden hört man dann das nervöse Klackern der Kameras, dann ist es wieder ganz still im Saal der Pressekonferenz in Berlin. Kein Wort möchte man verpassen von dieser beeindruckenden Frau: Swetlana Alexijewitsch. Die 67-Jährige ist am Sonnabend aus Minsk nach Berlin gekommen, nur zwei Tage nachdem die weißrussische Schriftstellerin mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet worden war. Suche nach neuer Identität "Secondhand-Zeit - Leben in den Trümmern des Sozialismus" heißt ihr letztes Buch, in dem sie mit Russen über ihre sozialistische Vergangenheit spricht, über das Scheitern des demokratischen Umbruchs in Osteuropa, über die zerfallene Sowjetunion und die schwierige Suche der Menschen nach einer neuen Identität. Aus den Häusern seien die Menschen gerannt, sie hätten Tränen in den Augen und Blumen in den Händen gehabt, als sie von der Auszeichnung erfuhren. „Das gedemütigte Land brauchte dieses Symbol, dieses Wunder, deshalb reagieren sie so“, erklärt Alexijewitsch. Selbst der weißrussische Staatschef Alexander Lukaschenko - oft als der letzte große Diktator Europas bezeichnet - gratulierte am Abend. „Ich habe mich gewundert, dass er die Kraft dazu aufbringen konnte und sich dazu überwunden hat“, sagt Alexijewitsch. Mischt sich ein Alexijewitsch kritisiert und mischt ...Den ganzen Artikel lesen Sie hier.