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Live-Ticker zum Israel-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Die aktuellen Entwicklungen im Israel-Krieg im Live-Ticker. (Symbolbild: Getty)
Die aktuellen Entwicklungen im Israel-Krieg im Live-Ticker. (Symbolbild: Getty) (Tuomas A. Lehtinen via Getty Images)

Dieser Ticker ist für heute beendet. Sie können hier die wichtigsten Nachrichten des Tages nachlesen.

  • UN-Palästinenserhilfswerk: Schule im Gazastreifen getroffen

  • Ausreisen aus Gazastreifen nach Angriff auf Krankenwagen gestoppt

  • Israels Armee nennt erneut Zeitfenster für Flucht in den Süden Gazas

  • Selenskyj: Russland will Gaza-Krieg in den Mittelpunkt rücken

  • Erdogan: Netanjahu für uns kein Gesprächspartner mehr

  • Deutsche in Gaza bangen um ihr Leben

  • UN-Generalsekretär «entsetzt» über Beschuss von Krankenwagen in Gaza

  • Bericht: Hamas wollte verletzte Kämpfer über Rafah herausschmuggeln

Die aktuelle Lage im Newsstream:

+++ UN-Palästinenserhilfswerk: Schule im Gazastreifen getroffen +++

Bei den Kämpfen im Gazastreifen ist nach UN-Angaben am Samstag eine Schule getroffen worden. Die Schule in dem Flüchtlingsviertel Dschabalia diene als Unterkunft für Familien auf der Flucht, teilte das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge UNRWA mit. Es gebe Berichte über 20 Tote durch Angriffe. Der genaue Hintergrund war unklar. Das israelische Militär teilte mit, man prüfe die Berichte. Von palästinensischer Seite war die Rede von einem israelischen Angriff.

Nach UN-Angaben wurde der Schulhof getroffen, wo Familien sich in Zelten aufhielten. Außerdem sei der innere Teil der Schule getroffen worden. Dschabalia liegt im Norden des Gazastreifens.

+++ Ausreisen aus Gazastreifen nach Angriff auf Krankenwagen gestoppt +++

Nach einem israelischen Angriff auf einen Krankenwagen sind Ausreisen aus dem Gazastreifen vorerst gestoppt worden. Betroffen sind verletzte Palästinenser ebenso wie Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsbürgerschaft. Aus Sicherheitskreisen in Gaza hieß es, dass Ausländer den Gazastreifen nicht verlassen könnten, ehe nicht die Verwundeten nach Ägypten gebracht werden können.

Auch eine dem Ägyptischen Roten Halbmond nahestehende Quelle bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, Mitarbeiter des Palästinensischen Roten Halbmonds seien von den Behörden angewiesen worden, den Transport verwundeter Palästinenser vorerst einzustellen. Es müssten zunächst sichere Wege für die Durchfahrten von Krankenwagen aus dem Gazastreifen zum Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschaffen werden.

+++ Israels Armee nennt erneut Zeitfenster für Flucht in den Süden Gazas +++

Die israelische Armee hat den Zivilisten im Gazastreifen am Samstag erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Einwohner hätten von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr Ortszeit (12.00 bis 15.00 Uhr MEZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen, schrieb ein israelischer Armeesprecher auf X in arabischer Sprache rund eine Stunde vor Beginn des Zeitfensters. Die Armee veröffentlichte auch eine Karte mit der ausgewiesenen Straße.

Am vergangenen Wochenende hatte das Militär eine neue Phase im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas eingeläutet und seine Einsätze am Boden ausgeweitet. Israels Armee hatte die Menschen im Norden bereits mehrfach aufgefordert, in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu fliehen. Dies haben nach Militärangaben bereits mindestens rund 700 000 Menschen getan. Die Vereinten Nationen sprechen sogar von 1,4 Millionen Binnenflüchtlingen. Insgesamt leben in dem dicht besiedelten Gebiet mehr als 2,2 Millionen Menschen.

Das Militär bekämpft derzeit vor allem im Norden die Einrichtungen der islamistischen Hamas. Doch auch im Süden kam es bereits zu israelischen Luftangriffen. Nach Darstellung der Armee gibt es dort in den für die Zivilbevölkerung ausgewiesenen Gebieten ausschließlich gezielte Attacken auf Führer der Hamas. Der Bereich sei keine «sichere Zone», aber sichererer «als jeder andere Ort in Gaza.»

+++ Selenskyj: Russland will Gaza-Krieg in den Mittelpunkt rücken +++

Russland will den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge durch den Gaza-Krieg den Fokus von der Ukraine nehmen. Es sei klar, dass der Krieg im Nahen Osten in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücke, sagte Selenskyj am Samstag in Kiew. Das sei eines der Ziele Russlands. «Sie haben verstanden, dass sich der Fokus von der Ukraine weg verlagern würde», so der Staatschef bei einem Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der ukrainischen Hauptstadt.

Er sei sich jedoch sicher, dass die Ukraine diese Herausforderung meistern werde. Man habe schon sehr schwierige Situationen erlebt, in denen die Ukraine nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestanden habe. «Aber wir haben es geschafft, mit dieser Situation fertig zu werden», sagte Selenskyj.

+++ Erdogan: Netanjahu für uns kein Gesprächspartner mehr +++

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Zuge des Gaza-Kriegs nach eigenen Worten den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen. «Netanjahu ist für uns keine Art von Gesprächspartner mehr. Wir haben ihn gelöscht, wir haben ihn durchgestrichen», sagte Erdogan laut einer Mitteilung seines Pressebüros vom Samstag auf dem Rückflug von der kasachischen Hauptstadt Astana. Ankara beabsichtige allerdings nicht, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen.

Netanjahu habe «die Unterstützung seiner Bürger» verloren und wolle nun Unterstützung für die «Massaker» gewinnen, indem er «religiöse Terminologie» verwende, sagte Erdogan weiter.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Zuge des Gaza-Kriegs nach eigenen Worten den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen (Bild:  REUTERS/Brendan McDermid)
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Zuge des Gaza-Kriegs nach eigenen Worten den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen (Bild: REUTERS/Brendan McDermid) (Brendan McDermid / reuters)

Die Türkei nutze alle diplomatischen Optionen, um «das Blutvergießen zu stoppen», sagte Erdogan. Dazu zählte er Gespräche mit israelischen Geheimdienstvertretern, dem Außenministerium sowie mit der Hamas und den palästinensischen Behörden.

+++ Deutsche in Gaza bangen um ihr Leben - «Holt uns aus der Hölle» +++

Tausende wollen aus Gaza ausreisen. Doch die Flucht in die Sicherheit bleibt vielen bisher verwehrt. Betroffene Deutsche fühlen sich von der Regierung im Stich gelassen.

Mehrere Hundert Palästinenser mit deutscher Staatsbürgerschaft sind aktuell noch in dem Kriegsgebiet. Insgesamt warten laut ägyptischen Angaben rund 7000 ausländische Staatsangehörige aus 60 Ländern auf die Ausreise. Nur wenige Deutsche durften bislang vor den anhaltenden Luftangriffen Israels nach Ägypten flüchten. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, am Freitag hätten über 30 Deutsche das Küstengebiet verlassen können, davor am Mittwoch sei es «eine niedrige einstellige Zahl» gewesen.

Den gesamten Korrespondentenbericht lesen Sie hier

+++ UN-Generalsekretär «entsetzt» über Beschuss von Krankenwagen in Gaza +++

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich «entsetzt» über den Beschuss von Krankenwagen im Gazastreifen gezeigt. Die Bilder von auf der Straße liegenden Leichen vor dem Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza seien erschütternd, hieß es in einer Stellungnahme von Guterres vom späten Freitagabend.

Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, einen Krankenwagen angegriffen zu haben, der von der islamistischen Hamas benutzt worden sei. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden.

Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium gab dagegen an, es seien Verwundete zum Grenzübergang transportiert worden, damit diese in Ägypten behandelt werden können. 13 Menschen seien getötet und 26 weitere verletzt worden, erklärte das Ministerium weiter. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres äußerte sich zu einem Angriff Israels (Symbolbild: Prabin Ranabhat/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
UN-Generalsekretär Antonio Guterres äußerte sich zu einem Angriff Israels (Symbolbild: Prabin Ranabhat/SOPA Images/LightRocket via Getty Images) (SOPA Images via Getty Images)

Er habe die von der Hamas in Israel verübten Terroranschläge «nicht vergessen», erklärte Guterres. Er forderte erneut die Freilassung der Geiseln. Zugleich fügte er hinzu, die Zivilbevölkerung in Gaza, darunter auch Kinder und Frauen, würde «seit fast einem Monat belagert, Hilfe verwehrt, getötet und aus ihren Häusern gebombt».

+++ Bericht: Hamas wollte verletzte Kämpfer über Rafah herausschmuggeln +++

Die islamistische Hamas hat laut einem US-Medienbericht im Gaza-Krieg versucht, verletzte Mitglieder ihres militärischen Arms über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten herauszuschmuggeln. Damit habe sie die Evakuierung von Ausländern aus dem Gaza-Streifen verzögert, schreibt die «New York Times» unter Berufung auf einen hohen amerikanischen Regierungsbeamten.

Die USA, die Europäische Union und Israel stufen die Hamas als terroristische oder Terror-Gruppe ein.

Rafah ist der einzige Grenzübergang Gazas, der nicht von Israel kontrolliert wird. Erst am Mittwoch - mehr als drei Wochen nach Kriegsbeginn am 7. Oktober - konnten erstmals Hunderte Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass den Küstenstreifen Richtung Ägypten verlassen.

+++ Israels Armee meldet Tötung Dutzender Terroristen in Gaza +++

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem weiteren Bodeneinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen «Dutzende Terroristen» getötet. Es habe am Vortag zahlreiche Versuche gegeben, die israelischen Truppen aus Tunnelschächten und militärischen Einrichtungen im nördlichen Gazastreifen anzugreifen, teilte die Armee am Samstagmorgen mit. Die Soldaten hätten Terroristen getötet, Waffen der Hamas gefunden und Tunnelschächte freigelegt, die für Terrorzwecke genutzt würden.

Israelische Panzer hätten im Norden des Gazastreifens drei Beobachtungsposten der Hamas zerstört und bei Gefechten mit 15 Terroristen mehrere von ihnen getötet, hieß es weiter. In der Nacht habe die israelische Armee zudem im südlichen Gazastreifen eine gezielte Razzia durchgeführt, um Gebäude zu räumen und Sprengsätze zu entschärfen. Während des Einsatzes seien die Truppen auf eine Terrorzelle gestoßen, die aus einem Tunnelschacht gekommen sei. Die Truppen hätten auf die Terroristen gefeuert und sie getötet, hieß es.

+++ Israels Armee greift Krankenwagen in Gaza an +++

Israels Armee hat bei ihrem Vormarsch im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben einen angeblich von der islamistischen Hamas benutzten Krankenwagen angegriffen. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden, teilte das Militär am Freitag mit. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium behauptete dagegen, es seien Verwundete zum Grenzübergang transportiert worden, damit diese in Ägypten behandelt werden können. Der Angriff geschah demnach vor dem Eingang des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza. 13 Menschen seien dabei getötet und 26 weitere verletzt worden. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Israel wirft der Hamas seit langem vor, ihre Kommandozentren, Waffenlager und Raketenabschussrampen gezielt in zivilen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Schulen zu platzieren oder in Tunneln darunter - damit sie nicht aus der Luft bombardiert werden.

+++ WHO-Chef «schockiert» nach Beschuss von Krankenwagen +++

«Wir sind zutiefst schockiert über die Berichte über Angriffe auf Krankenwagen, die Patienten in der Nähe des Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza evakuieren, die zu Todesfällen, Verletzungen und Schäden geführt haben», schrieb der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, auf der Plattform X (vormals Twitter). «Wir wiederholen: Patienten, medizinisches Personal, Einrichtungen und Krankenwagen müssen jederzeit geschützt werden. Immer.» Der WHO-Chef forderte einen sofortigen Waffenstillstand.

Von Israels Armee hieß es indes, bei dem beschossenen Gebiet handele es sich um eine «Kampfzone». Das Schifa-Krankenhaus dient nach israelischer Darstellung auch als Hamas-Kommandozentrum. Man habe Informationen, die belegten, dass die «Vorgehensweise der Hamas darin besteht, Terroristen und Waffen in Krankenwagen zu transportieren», hieß es. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Hamas habe rund 30 000 Menschen im Umkreis der Klinik als «menschliche Schutzschilde» konzentriert. Israels Militär hat die Stadt laut Medien umstellt. Es hatte alle Zivilisten mehrfach aufgefordert, zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des dicht besiedelten Küstengebiets zu fliehen.

+++ Deutsche in Gaza fordern von Regierung mehr Hilfe bei der Ausreise +++

Deutsche im Gazastreifen haben fehlende Unterstützung der Bundesregierung bei der Ausreise aus dem Kriegsgebiet beklagt. «Nichts passiert, Anfragen bei der Botschaft bleiben unbeantwortet», sagte der Deutsch-Palästinenser Mazen Eldanaf in Gaza der Deutschen Presse-Agentur. Eldanaf lebt seit 43 Jahren mit seiner Frau in Bonn und kam für einen einwöchigen Familienbesuch in den Küstenstreifen. Er habe gesehen, wie die vergangenen Tage Hunderte ausländische Staatsbürger das Gebiet verlassen hätten - aber kaum Deutsche. «Ich bin einfach nur enttäuscht von unserer Regierung», sagt er.

Schäden an Gebäuuden durch israelische Luftangriffe auf das Flüchtlingslager Dschabalia am Rande von Gaza-Stadt (Bild: dpa)
Schäden an Gebäuden durch israelische Luftangriffe auf das Flüchtlingslager Dschabalia am Rande von Gaza-Stadt (Bild: dpa) (Abdul Qader Sabbah/AP)

Er und seine Familie seien tief verwurzelt in Deutschland. «Wir haben Geschäfte, Angestellte, zahlen Steuern, wählen, aber wenn es um unsere Rettung geht: nichts», sagte Eldanaf. Auch seine vier erwachsenen Kinder in Deutschland kommen nicht weiter. Keiner höre ihnen zu.

Auch der 75-jährige Jamal Abdel Latif macht der deutschen Botschaft in Ramallah Vorwürfe. «Eine Mail beantworten, das kann doch in so einer Situation nicht zu viel sein», sagte Latif, der in den 1980er-Jahren an der Technischen Universität in Berlin studierte und nun mit seiner Frau und seinen beiden Kindern ausreisen will. Das einzige, das ihm mitgeteilt wurde: «Wir haben vorgewarnt, keiner soll in das Gebiet fahren».

+++ Erneute Zwischenfälle an Israels Nordgrenze +++

Unterdessen wehrte die israelische Armee nach eigenen Angaben Attacken von Terroristen aus dem Libanon ab. Wie die Armee in der Nacht zum Samstag auf Telegram bekanntgab, soll eine «Terrorzelle» am Vortag versucht haben, Panzerabwehrraketen auf das Gebiet des Kibbuz Yiftah im Norden Israels abzuschießen. Ein Panzer der israelischen Armee habe die Terrorzelle getroffen. Zudem habe sich ein Terrorist aus dem Libanon dem Grenzgebiet in der Nähe der Gemeinde Schelomi genähert und sei von einem israelischen Kampfflugzeug getötet worden.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah warnte Israel am Freitag vor einer militärischen Eskalation. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte darauf ebenfalls mit einer Warnung: «Ein solcher Fehler wird sehr kostspielig sein. Sie zahlen einen unvorstellbaren Preis.»

+++ US-Außenminister nach Israel in Jordanien +++

US-Außenminister Antony Blinken will laut jordanischen Angaben am Samstag in der dortigen Hauptstadt Amman mit Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Ägypten und anderen Ländern der Region über den Gaza-Krieg beraten. Jordanien wolle sich vor dem Treffen mit arabischen Staaten abstimmen, um «den israelischen Krieg gegen Gaza und die dadurch verursachte humanitäre Katastrophe zu beenden», meldete die jordanische Nachrichtenagentur Petra am Freitagabend unter Berufung auf einen Sprecher des jordanischen Außenministeriums.

Blinken hatte zuvor in Israel einen besseren Schutz für Zivilisten im Gazastreifen angemahnt. «Wir müssen mehr tun, um die palästinensische Zivilbevölkerung zu schützen», sagte er nach einem Treffen mit Netanjahu in Tel Aviv. Der israelische Regierungschef betonte wiederum, er lehne Feuerpausen im Gaza-Krieg ab, solange die Hamas nicht die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freilasse.

+++ Bericht: Israel will Bodenoperation intensivieren +++

Die US-Regierung rechnet einem Medienbericht zufolge in den nächsten Tagen mit dem Beginn einer neuen Phase des israelischen Feldzugs gegen die Hamas. Der Sender CNN berichtete in der Nacht zu Samstag unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsbeamten in Washington, die Regierung von Präsident Joe Biden rechne mit einer Reduzierung der Luftangriffe und einem fortan stärkeren «taktischen Fokus auf die Bodenkampagne». Demnach dürfte es darum gehen, das riesige Netz unterirdischer Tunnelkomplexe zu räumen, von denen aus die Hamas operiere.

+++ Israels Armee: Einsatzpläne der Hamas gefunden +++

Nach den jüngsten Luftangriffen im Flüchtlingslager Dschabalia, die nach israelischer Darstellung einem Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober galten, will Israels Infanterie nach Militärangaben vom Freitag Einsatzpläne, Kartenmaterial und Kommunikationsausrüstung der Hamas sowie persönliche Daten von Hamas-Kommandeuren und Terroristen gefunden haben. Diese Informationen würden vom Nachrichtendienst ausgewertet und der Armee für künftige Kämpfe zur Verfügung gestellt.

50 Terroristen seien bei dem Einsatz in Dschabalia getötet worden, erklärte die Armee. Unter den Opfern waren nach palästinensischen Schilderungen viele Zivilisten. Israels Armee kann nach eigener Darstellung noch immer nicht sagen, wie viele Zivilisten getötet wurden. Die Angaben beider Seiten sind unabhängig kaum zu überprüfen.