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Lob und Kritik aus Berlin für Junckers EU-Vorschläge

Der Vorstoß von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker für die Einführung des Euro in allen EU-Ländern und für die Ausweitung der Schengenzone ist in Deutschland auf unterschiedliche Reaktionen gestoßen. Es gab Kritik und Lob: SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sagte, das seikeine große Überraschung. Schon in der EU-Verfassung stehe, dass alle Länder verpflichtet seien, den Euro einzuführen. Ausgenommen seien nur Großbritannien und Dänemark. Auch die Idee, alle EU-Länder sollten der Schengenzone ohne Grenzkontrollen beitreten, sei “nichts Neues”. Außenminister Sigmar Gabriel sagte, Jean-Claude Juncker weise den richtigen Weg für die Einheit unseres Kontinents. Eine Teilung der Europäischen Union in Ost und West, Nord und Süd, in Arm und Reich dürfe es auf keinen Fall geben. Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir sagte, dass der Euro eines Tages in allen Mitgliedstaaten Realität sei, liege zwar heute noch in weiter Ferne. “Aber es ist das richtige Ziel.” Europa brauche solche mutigen Visionen. AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel kritisierte, der EU-Kommissionspräsident demonstriere erneut den völligen Realitätsverlust der Brüsseler EU-Funktionäre. In den südeuropäischen Ländern blockiere der Euro Wachstum und schaffe Massenarbeitslosigkeit. FDP-Chef Christian Lindner sagte, Juncker verkenne die Lage in den Mitgliedsstaaten der Währungsunion. Noch immer fehlten die wirkliche Durchsetzung der Schuldenregeln und eine Insolvenzordnung.