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Löste "Krieg der Welten" in den 30er-Jahren wirklich eine Massenpanik aus?

Seit dem 6. November präsentiert Sky die neue Serie "Krieg der Welten" auf Fox. Die französisch-britische Produktion basiert auf dem legendären Roman von H.G. Wells, der in Form eines Hörspiels bereits in den 1930ern für Verwirrung sorgte.

Die Serie "Krieg der Welten" wurde von dem legendären Roman von H.G. Wells inspiriert, der die Massenbevölkerung schockierte, als er zu einem Hörspiel wurde (Bild: Sky)
Die Serie "Krieg der Welten" wurde von dem legendären Roman von H.G. Wells inspiriert, der die Massenbevölkerung schockierte, als er zu einem Hörspiel wurde (Bild: Sky)

Eigentlich dürfte es ja das Ziel jedes Krimiautors sein, dass sein Werk vom Leser als so spannend und lebensnah angesehen wird, dass der Unterschied zwischen Fiktion und wahrem Leben plötzlich schwerfällt. Wenn es denn bei dem einen Schockmoment bleibt, nach dem man sich erleichtert wieder vor dem Buch und gänzlich in Sicherheit wiederfindet.

Bei "War of the Worlds" ging das Ganze jedoch noch einen Schritt weiter: Der Roman von H.G. Wells von 1898, in dem es um eine Invasion von Marsianern auf der Erde geht, wurde Ende der 1930er Jahre von Orson Welles als modernes Hörspiel für den Sender CBS inszeniert und in Form einer fiktiven Reportage in die Stadt New York verlegt. Und diese vermeintliche Reportage hatte es in sich – zahlreiche Hörer riefen am Abend der Ausstrahlung besorgt beim Radiosender an, weil sie Angst hatten, dass tatsächlich gerade eine Invasion vom Mars stattfinden könnte.

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Mit der Serie "Krieg der Welten" wird der Romanstoff in die heutige Zeit verlegt – und das Thema hat nichts an Faszination verloren. In voraussichtlich mindestens drei Staffeln wird der Angriff erbarmungsloser Aliens auf die Erde thematisiert. In den Hauptrollen sind unter anderem Gabriel Byrne und Elizabeth McGovern zu sehen, Regie führten in der ersten Staffel Gilles Coulier und Richard Clark.

Der Trailer verrät schon, dass der Sci-Fi-Plot mehr als einfach nur spannend ist – aber ob er in der heutigen medienerfahrenen Zeit auch so eine Verwirrung hervorrufen kann wie Orson Welles’ Radioversion?

Die Vorfälle um das legendäre "Krieg der Welten"-Hörspiel von 1938 werden übrigens bis heute in Universitäten im Fach Kommunikationswissenschaft diskutiert, denn obwohl während des Hörspiels mehrfach von Senderseite darauf hingewiesen wurde, dass es sich um Fiktion handle, bekamen dies nicht alle Hörer mit und verließen sich auf die "Wahrhaftigkeit" des journalistischen Mediums.

Die heutige Forschung stellt allerdings in Frage, ob das so realistisch wirkende Hörspiel wirklich – wie lange angenommen – eine "Massenpanik" ausgelöst hat. Neueren Erkenntnissen zufolge betrug die Einschaltquote des Hörspiels am 20. Oktober des Jahres 1938 lediglich zwei Prozent, da bei der Konkurrenz eine beliebte Show lief. Selbst wenn jeder zehnte Zuhörer die Sache geglaubt hätte, hat es nach heutiger Erkenntnis keine Massenpanik in Form von Millionen angsterfüllter Amerikaner gegeben.

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Dennoch wollen wir an dieser Stelle auf den Hinweis nicht verzichten: Auch die neue Serie hat nichts mit der Realität zu tun. Komplett ruhig zu bleiben, wird dann aber doch den wenigsten gelingen. Die erste Staffel von "Krieg der Welten" ist seit 6. November auf Sky über Fox HD zu sehen.