Werbung

Lohnt der Renault Kangoo (seit 2008) als Gebrauchter?

Französische Familienkutsche: Seit über 20 Jahren hat Renault den Kangoo im Programm.
Französische Familienkutsche: Seit über 20 Jahren hat Renault den Kangoo im Programm.

Kangoo klingt lustig - und das bereits seit über 20 Jahren. Und schon seit 2008 hat Renault die zweite Generation des Hochdachkombis im Programm. Hört der Spaß beim gebrauchten Franzosen auf?

Berlin (dpa/tmn) - Ein Känguru ist der Kangoo nicht - auch wenn sein Name so klingt. Aber als ein rollender Packesel geht Renaults preisgünstiger Hochdachkombi durch.

Selbst für sein Segment ist der Innenraum groß - was Familien und Handwerker freut. Doch so hoch sein Dach auch ist, so hoch liegt bei der Hauptuntersuchung (HU) oft auch die Mängelquote des pragmatischen Franzosen.

Modellhistorie: Start der Baureihe 1997, die betrachtete Generation (Typ W) auf Basis des Kompaktmodells Mégane debütierte 2008; Facelift 2013 mit geänderter Beleuchtung und aufgefrischtem Innenraum.

Karosserievarianten: Der Kangoo ist ein fünftüriger Hochdachkombi im Stil von VW Caddy oder Citroën Berlingo. Zwischen 2009 und 2013 baute Renault zusätzlich die dreitürige und lifestylige Kurzversion BeBop mit versenkbarer Heckscheibe und verschiebbarem Dachmodul. Sie verschwand jedoch schon 2010 wieder vom deutschen Markt. Als Kastenversion mit verschiedenen Längen trägt er den Beinamen Rapid, den es auch als Elektroversion Z.E. gibt.

Abmessungen (laut ADAC): 4,30 m x 1,83 m x 1,84 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 660 l bis 2600 l; Kastenversion Rapid: 3,83 m bis 4,67 m x 1,83 m x 1,83 m bis 1,84 m (LxBxH), Ladevoulmen: bis max. 4000 l; BeBop: 3,87 m x 1,83 m x 1,83 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 214 l bis 1462 l.

Stärken: Der Kangoo bietet für sein Format ein fast unschlagbares Ladevolumen. Den Typ W gibt es anders als seinen Vorgänger auch als Siebensitzer. In Sachen Feststellbremse, Ölverlust oder Auspuffanlage macht er bei der HU - wenn überhaupt - erst in hohem Alter ab etwa elf Jahren Probleme. Rost am Fahrwerk tritt so gut wie nie auf, so der Befund im «Auto Bild Tüv Report 2020».

Schwächen: Dafür fallen fast alle anderen Fahrwerkskomponenten negativ auf: Zur zweiten HU schießen die Mängelquoten der Achsaufhängung in die Höhe. Beim dritten Check nach sieben Jahren kommen als Problemfelder die Antriebswellen, Federn und Dämpfer hinzu. Meist überdurchschnittlich oft bemängelt werden auch Abblendlicht, Beleuchtung, Blinkanlage und der Verschleiß der Bremsscheiben. Auch die Durchfallquote bei der Abgasuntersuchung (AU) ist hoch.

Pannenverhalten: Der ADAC schreibt mit Blick auf seine Pannenstatistik: «Die jungen Kangoos von 2015 bis 2017 gehören zu den schwächsten Modellen, die übrigen Jahre sind mittelmäßig.» Als Pannenschwerpunkte nennt der Club unter anderem: Batterien bei Modellen der Erstzulassungsjahre 2015 bis 2017, Kraftstoffpumpen (2008 bis 2016), Zündkerzen (2011 bis 2013), Zündschlösser (2011).

Motoren: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 64 kW/87 PS bis 84 kW/115 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 50 kW/68 PS bis 85 kW/115 PS; E-Version Z.E.: 44 kW/60 PS.

Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

- Kangoo 1.5 dCi 90 FAP Expression (2013); 66 kW/90 PS (Vierzylinder); 121 000 Kilometer; 5875 Euro. - Kangoo 1.2 TCe 115 Authentique ENERGY (2015); 84 kW/115 PS (Vierzylinder); 75 000 Kilometer; 8025 Euro. - Kangoo 1.5 dCi 110 FAP Luxe (2014); 80 kW/110 PS (Vierzylinder); 107 000 Kilometer; 7950 Euro.