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Lokführergewerkschaft GDL ruft zu Bahn-Streik am Donnerstag auf

Die Lokführergewerkschaft GDL hat zu einem 20-stündigen Streik bei der Deutschen Bahn mit Schwerpunkt am Donnerstag aufgerufen. Wie die GDL mitteilte, soll der Ausstand am Mittwochabend um 22.00 Uhr beginnen und Donnerstag um 18.00 Uhr enden. (THOMAS KIENZLE)
Die Lokführergewerkschaft GDL hat zu einem 20-stündigen Streik bei der Deutschen Bahn mit Schwerpunkt am Donnerstag aufgerufen. Wie die GDL mitteilte, soll der Ausstand am Mittwochabend um 22.00 Uhr beginnen und Donnerstag um 18.00 Uhr enden. (THOMAS KIENZLE)

Die Lokführergewerkschaft GDL hat Beschäftigte der Deutschen Bahn und weiterer Bahn-Unternehmen zu einem 20-stündigen Streik mit Schwerpunkt am Donnerstag aufgerufen. Wie die GDL am Dienstag mitteilte, soll der Ausstand am Mittwochabend um 22.00 Uhr beginnen und am Donnerstagabend um 18.00 Uhr enden. Die Gewerkschaft will damit ihren Tarifforderungen Nachdruck verleihen.

Der Streikaufruf gilt demnach für Beschäftigte der Deutschen Bahn, aber auch für weitere Unternehmen, mit denen die GDL derzeit in Verhandlungen steht. Darunter sind der Transdev-Konzern, der meist über Tochterunternehmen Nahverkehrsnetze in mehreren Bundesländern betreibt, die City Bahn Chemnitz sowie mehrere Personaldienstleister für Lokomotivführer.

"Der Unmut der Beschäftigen ist groß, ihre Anliegen sind legitim", begründete der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky den Streikaufruf für die bei der Gewerkschaft organisierten Lokführer, Zugbegleiterinnen, Fahrdienstleiter sowie Angehörige weiterer Berufsgruppen. "Jetzt ist die Zeit, Verbesserungen zu erzielen, das duldet keinen Aufschub", hob er hervor.

Deutsche-Bahn-Personalvorstand Martin Seiler kritisierte den Streikbeschluss der GDL zwei Tage vor der nächsten Verhandlungsrunde dagegen als "ein Unding" und als "Zumutung für die Bahnreisenden". Das Unternehmen rechnet nach eigenen Angaben mit massiven Auswirkungen auf den Bahnverkehr, die Reisenden sollten "so schnell und umfassend wie möglich" informiert werden.

Der Konzern habe gerade erst vier weitere Verhandlungstermine mit der Lokführergewerkschaft vereinbart und habe bereits in der Auftaktrunde ein Elf-Prozent-Angebot auf den Tisch gelegt, hob Seiler hervor. Indem die Lokführergewerkschaft vor den unmittelbar bevorstehenden neuen Verhandlungen streike, nehme sie "Millionen Menschen in Haftung" und trete "die Sozialpartnerschaft mit Füßen". Seiler warf der GDL vor, sie sei "nie an Lösungen interessiert" gewesen.

Die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL hatten am Donnerstag begonnen. Die GDL fordert bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro sowie eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent. Außerdem möchte sie für Beschäftigte im Schichtdienst eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sowie steuerfreie Inflationszahlungen von 3000 Euro erreichen.

Das Unternehmen bietet elf Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro bei einer Laufzeit von 32 Monaten. Die von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich lehnt der Konzern als unerfüllbar ab. GDL-Chef Claus Weselsky hatte dagegen betont, diese sei "nicht verhandelbar".

Der Bundeschef des Deutschen Beamtenbunds, Ulrich Silberbach, hatte in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Bundesländer außer Hessen Anfang November gemeinsame Streiks mit der GDL nicht ausgeschlossen. Die GDL ist Mitgliedsgewerkschaft im Beamtenbund. Verdi-Chef Frank Werneke kündigte am Wochenende im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes "massive Aktionen" vor den nächsten Verhandlungen am 7. und 8. Dezember an.

bk/gt