London: Acht Verletzte durch Messerangriffe bei Karneval in Notting Hill
Beim berühmten Karneval im Londoner Stadtteil Notting Hill sind nach Polizeiangaben vom Dienstag acht Menschen durch Messerangriffe verletzt worden. Fünf der Opfer wurden demnach am Montag, dem letzten Tag des Straßenfests verletzt, drei schon am Sonntag. Drei Menschen schwebten demnach in Lebensgefahr. 230 Menschen wurden am Montag festgenommen, darunter 49 wegen Stichwaffenbesitz, teilte die Polizei weiter mit. Auch am Sonntag hatte es Festnahmen gegeben.
Zudem wurden den Angaben zufolge 35 Polizisten, die während des Karnevals im Einsatz waren, verletzt. Insgesamt waren laut Polizei 7000 Sicherheitskräfte während der dreitägigen Veranstaltung mit hunderttausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort. Zu den Gewalttaten mit Messern kam es trotz der Bereitstellung von Metalldetektoren an einigen Zugängen zum Karneval.
Beim Karneval von Notting Hill wird seit den 1950er Jahren die Kultur britisch-karibischer Einwanderer gefeiert. Das Festival ist der größte Karneval Europas und nach dem Karneval im brasilianischen Rio de Janeiro der zweitgrößte der Welt.
In Notting Hill kommt es während des Karnevals immer wieder zu Gewalt. Im vergangenen Jahr waren rund 300 Menschen festgenommen worden. Die Polizei zählte zehn Messerangriffe. Er sei es "leid, jedes Jahr wieder dieselben Worte" sagen zu müssen, sagte ein Sprecher der Londoner Polizei beim diesjährigen Karneval.
Die Zahl der mit Stichwaffen ausgeübten Gewalttaten ist in Großbritannien zuletzt gestiegen. 2023 waren es laut offiziellen Statistiken mit fast 50.000 sieben Prozent mehr als noch 2022. Binnen zehn Jahren verdoppelte sich die Anzahl dieser Taten.
In den vergangenen Wochen gab es in Großbritannien mehrere Messerattacken, ohne dass die Polizei ein terroristisches Motiv feststellte, darunter die Tötung von drei Mädchen in der Stadt Southport während eines Ferientanzkurses.
kü/ck