Luftangriffe auf Flüchtlingslager in der Kritik - Deutsche durften Gaza verlassen

Die israelischen Luftangriffe im Flüchtlingslager Jabalia im Gazastreifen haben in der arabischen Welt scharfe Kritik ausgelöst. Jordanien beschloss, seinen Botschafter in Israel zurückzuberufen.

Nach Angaben der Hamas sind bei den zwei Luftschlägen fast 200 Menschen getötet worden. Israel nannte eine Zahl von 50 getöteten Terroristen, darunter sei ein Kommandeur der Hamas gewesen.

Im Süden des Gazastreifens wurde der Grenzübergang Rafah zu Ägypten vorübergehend geöffnet. Dadurch konnten mehrere hundert Ausländerinnen und Ausländer sowie Palästinenserinnen und Palästinenser mit einer weiteren Staatsangehörigkeit ausreisen.

Unter ihnen sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin auch mehrere Deutsche, die für Hilfsorganisationen arbeiten. Man arbeite an der Ausreise weiterer Deutscher. Ägypten erlaubte ferner die Behandlung von mehreren Dutzend verletzten Palästinenserinnen und Palästinenser in Lazaretten und Kliniken.

UNO schockiert über Zustände in Gaza

Der Leiter des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), Philippe Lazzarini, zeigte sich bei einem Besuch westlich von Rafah entsetzt über die Lage der Menschen im Gazastreifen: "Ich war schockiert über die Tatsache, dass jeder dort nach Essen und Wasser fragte. Wir sahen fast alle Kinder, die versuchten, auf ihre Weise auszudrücken, dass sie etwas zu essen und Wasser brauchen. So etwas habe ich in Gaza noch nie gesehen, als ich nach dem Konflikt kam."

Verluste bei israelischen Bodentruppen

Das israelische Militär veröffentlichte Video-Aufnahmen, die israelische Bodentruppen und Panzer im Gazastreifen zeigen sollen. Bei dem Einsatz sind nach israelischen Angaben 13 Soldatinnen und Soldaten gefallen.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant sagte, die Hamas müsse in dem Krieg, den beide Seiten in Gaza führen, "sterben oder sich bedingungslos ergeben".

Laut des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums ist die Zahl der getötetten Palästinenserinnen und Palästinenser auf 8796 gestiegen. Unter den Toten seien 3648 Kinder und Jugendliche.