Luftverkehr: Air Berin: Der Absturz einer Airline

Schon damals sprachen die Kennzahlen dafür, dass es nicht mehr lange funktionieren konnte

Gut fühlte es sich nicht an, im Juni für Air Berlin zu arbeiten. "Sie stehen eine Stunde auf dem Rollfeld und es passiert nichts", sagte damals ein Pilot. "Das ist natürlich frustrierend, für die Crews genauso wie für die Passagiere." Deutschlands immer noch zweitgrößte Airline hatte mit massiven operativen Problemen zu kämpfen. Ein überforderter neuer Bodendienstleister, gestrandete Passagiere und empörte Kunden gehörten vor allem in Berlin-Tegel zum Alltag.

Das erste Mal schlug die Dauerkrise bei der Airline auch voll auf die Kunden durch. Das Image litt. Im Internet forderten sie wegen der Service-Katastrophe die Pleite. Der Tiefpunkt war erreicht, als Passagiere in Düsseldorf ein Loch in der Wand eines gelben Propellerflugzeuges entdeckten, das Air Berlin mangels eigenen Geräts in Italien geliehen hatte.

Am Dienstag meldete Air Berlin dann Insolvenz an, ausgerechnet die Fluggesellschaft, die der Unternehmer Joachim Hunold bis zu seiner Ablösung 2011 zur deutschen Konkurrenz der übermächtigen Lufthansa aufpumpen wollte. Seitdem ging es bergab mit Air Berlin, die seit 2006 als Aktiengesellschaft nach britischem Recht firmierte. Die Chefs wechselten fast im Jahresrhythmus, nicht ohne zuvor zu verkünden, der Wendepunkt stehe kurz bevor. Die Verluste stiegen in abenteuerliche Dimensionen.

Das "negative Eigenkapital" lag bei 1,4 Milliarden Euro

In den letzten Monaten verschlechterte sich der Zustand immer weiter. Die Controller in der Unternehmenszentrale am Saatwinkler Damm musste...

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