Lutz Trümper - SPD-Urgestein tritt wegen „grundfalscher“ Scholz-Politik aus der Partei aus

Lutz Trümper (SPD) spricht.<span class="copyright">Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild</span>
Lutz Trümper (SPD) spricht.Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Lutz Trümper kehrt der SPD zum zweiten Mal den Rücken - diesmal aber wohl endgültig. Der ehemalige Oberbürgermeister von Magdeburg wirft wegen seines Frusts über die Politik von Olaf Scholz hin - und rechnet in einem Schreiben mit den Sozialdemokraten ab.

„Seit 2022 bin ich mit der SPD-Politik, insbesondere im Bund, nicht konform“, schreibt Lutz Trümper, ehemaliger Oberbürgermeister von Magdeburg, in einer Mail an den Magdeburger SPD-Stadtrat Falko Grube. Dieses liegt der „Volksstimme“ vor. Bereits im Dezember trat der ehemalige Oberbürgermeister (von 2001 bis 2022 war er Rathauschef in Magdeburg) damit aus der SPD aus - wegen seines Frusts über die Politik von Noch-Kanzler Olaf Scholz . Nun machte er seinen Austritt öffentlich.

Die Zeitenwende, die Scholz verkündete, findet Trümper unmöglich. „Die jetzige Politik, die Deutschland kriegstüchtig machen soll, finde ich abstoßend und grundfalsch“, schreibt er. Bei „Bild“ bestätigt Trümper, dass er bereits vor dem Anschlag in Magdeburg ausgetreten sei.

Trümper zu Aussage von SPD-Ministerin: „Das sind alles Lügen“

Für ihn wäre es ein weiterer Grund gewesen, auszutreten, hätte er diesen Schritt nicht schon zuvor vollzogen, sagt der 69-Jährige. Er sieht darin ganz klar ein islamisch motiviertes Attentat. Die Aussage der SPD-Landesgesundheitsministerin, der Attentäter habe zuvor als Arzt tadellose Arbeit geleistet, nennt Trümper nicht nachvollziehbar. „Das sind alles Lügen.“

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SPD-Mann Grube, der seit 2014 im Stadtrat sitzt und lange mit Trümper zusammenarbeitete, bedauert dessen Schritt. „Ich finde es schade, dass er ausgetreten ist. Ich hätte ihn als kritischen Geist gern im Team behalten."

Schon 2015 verlässt Trümper die SPD – und kehrt zwei Jahre später zurück

Trümpers erster Austritt aus der Partei ist dieser allerdings nicht. Schon 2015 verließ er, damals noch als amtierender Oberberbürgermeister von Magdeburg, die SPD . Er hatte damals eine Obergrenze für Flüchtlinge gefordert und war deshalb mit der damaligen Landeschefin Katrin Budde in Streit geraten. 2017 kam Trümper zurück, weil Buddes Nachfolger Burkhard Lischka ihn zurückholte.

Diesmal wirkt das Partei-Aus des Oberbürmeisters a.D. allerdings endgültig. Grube glaubt an eine Rückkehr ebensowenig wie Trümper selbst. Der 69-Jährige schloss eine Rückkehr im Gespräch mit „Bild“ sogar explizit aus.