Verkehr in Sülz: Radfahrer haben es auf der Luxemburger Straße schwer

Fahrradfahrer, aber auch Fußgänger klagen über schlechte Bedingungen.

Die Luxemburger Straße ist kein Radfahrerparadies. Autos rasen die Hauptverkehrsachse entlang. Doch Schutzstreifen für Radler fehlen. Nur auf einem kleinen Teil der Straße zwischen Sülzgürtel und Militärring gibt es einen Radweg. Neuerdings ist er allerdings unterbrochen. Neue Ampelanlage mitten auf dem Radweg Auf Höhe der Scherfginstraße hat das Amt für Straßen- und Verkehrstechnik, wie an vielen anderen Kreuzungen entlang der Luxemburger Straße, eine neue Ampelanlage installiert und den Ampelmast wie üblich mit einem gewissen Sicherheitsabstand zur Straße aufgestellt - zunächst mitten auf dem Radweg. Wo Radler bislang bequem geradeaus fahren konnten, stießen sie auf ein Hindernis. Die Ampel zeigt für sie Grün, doch von dem Mast auf dem Weg werden sie gestoppt. Der Ärger stand so manchem Radler ins Gesicht geschrieben. Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert Mittlerweile hat die Stadtverwaltung den Radweg so markiert, dass er neben die Ampel führt - wo er dann aber auch endet. Radfahrer sind gezwungen, anzuhalten und abzusteigen, denn an der Ampel warten oft Fußgänger darauf, die Luxemburger Straße überqueren zu können. Sie müssen sich mit ihrem Drahtesel um Mast und Menschen herumschlängeln. Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert. Der Radweg wird erst nach dem Mast wieder fortgesetzt. Viele Radler ärgert die weitere Verschlechterung der Bedingungen für den Radverkehr auf der Luxemburger Straße. „Als Radfahrer hat man es auf der Luxemburger Straße doch sowieso schon schwer", kritisiert Maria Bungartz, die in der Nähe wohnt und regelmäßig dort entlang radelt. „Da kann man doch nicht das letzte bisschen Radweg auch noch unterbrechen. Verwaltung bedenkt Radverkehr nicht mit Christoph Schmitz vom ADFC hält diese Herangehensweise für ein grundsätzliches Problem: „Viele Radwege in Köln gleichen einem Hindernislauf. Schilder, Ampelmasten und Werbetafeln stehen oft im Weg. Meist wird der Radverkehr von der Verwaltung nicht mitbedacht", sagt er. "Niemand würde so etwas dagegen auf die Fahrbahn stellen oder Autofahrer zwingen, einen Schlenker um ein Hindernis zu fahren". Maria Bungartz hält die Bedingungen für den Radverkehr an der Luxemburger Straße grundsätzlich für verbesserungswürdig. Sie verstehe, dass die Fahrbahn zu eng für einen Schutzstreifen ist, sagt Bungartz, aber man könne doch das Grün in der Mitte zurückbauen, „so dass die Fahrbahn breiter wird und Platz für einen Schutzstreifen vorhanden ist.“ Auch für die Fußgänger sei die neue Ampelanlage an der Scherfingstraße nicht sicher. Sie hält es für ungünstig, dass die Gleise der KVB nur mit einer gewöhnlichen Fußgängerampel und nicht, wie sonst oft üblich, einem größeren Lichtsignal, das besonders großflächig rot leuchtet, versehen ist. Noch nicht einmal ein Metallzaun, der die Passanten, die das Rotsignal übersehen, daran hindere, sofort auf die Gleise zu treten, sei vorhanden. "Das ist doch wirklich gefährlich", findet Bungartz. Verwaltung kann Kritik nicht nachvollziehen Bei der Verwaltung kann man die Kritik nicht nachvollziehen. „Ich denke nicht, dass der Überweg für Fußgänger gefährlich ist“, sagt Susanne Rosenstein vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik. Schließlich sei eine Ampel an den Gleisen vorhanden, die auf Rot springe, sobald eine Bahn käme. Zudem sei dort der Fußgängerverkehr vergleichsweise gering. Rosenstein weist auf die Verbesserungen hin, die durch die neuen Ampelanlagen erzielt würden. "Taktile Blindenmarkierungen und akustische Signale signalisieren nun den blinden Menschen, wo der Bürgersteig endet und wann sie die Straße überqueren können." An viel frequentierten Kreuzungen wie an der Ecke Arnulfstraße/Luxemburger Straße und an der Kreuzung Sülzburgstraße/ Luxemburger Straße registrierten die neuen Ampelanlagen, wenn der Fußgängerüberweg noch nicht frei ist. Solange sich Menschen darauf aufhalten, bleibe die Ampel auf Grün. Gerade an den Ampeln mit hohem Fußgängeraufkommen erleichtere es den Passanten, die Straße zu überqueren. Bürgerstein verhindert Radweg Aber auch für die Radfahrer werde einiges verbessert, heißt es beim Amt für Straßen für Verkehrstechnik. An den Ampeln werden vorgezogene Haltelinien für Radler markiert, so dass sie sich bei Rot im Sichtfeld der Autofahrer aufstellen können. Auf den Kreuzungen sollen für die Zweiradfahrer Haltelinien zum indirekten Linksabbiegen aufgetragen werden. Sie können dann in die Kreuzung fahren und an der Haltelinie warten, bis der Gegenverkehr ihnen die Möglichkeit lässt, links abzubiegen. Eine Möglichkeit, den Radweg an der Scherfginstraße unangetastet zu lassen, sieht das Amt für Straßen und Verkehrstechnik allerdings nicht. „Auf Höhe der Ampel kann es leider keinen Fahrradweg mehr geben, dazu ist der Bürgerstein zu eng. Der Radweg wird nach der Ampel fortgeführt“, so Rosenstein. Der Ampelmast müsse aus Sicherheitsgründen einen gewissen Abstand zur Fahrbahn haben. Für einen Radweg oder einen Schutzstreifen sei leider auf großen Abschnitten der Luxemburger Straße kein Platz. Ob gegebenenfalls Grünstreifen so zurückgebaut werden könnten, dass sich das ändert, sei Sache der Straßenplaner. „Wir bauen jetzt erst einmal die neuen Ampelanlagen“, so Rosenstein. Radweg dürfe nicht einem Ampelmast weichen Was deren Installation Ecke Luxemburger Straße/Scherfginstraße betrifft, sieht allerdings auch mancher Bezirkspolitiker dringenden Bedarf, sich Gedanken über eine bessere Lösung für den Radverkehr zu machen. „Es kann nicht sein, dass der Radweg einem Ampelmast weichen muss“, sagt Roland Schüler, stellvertretender Bezirksbürgermeister von Lindenthal, "Dabei handelt sich um eine Anlage für den Autoverkehr, der auch auf die Flächen für den Autoverkehr gehört." Er verstehe, dass Sicherheitsabstand zur Straße nötig sei. „Wenn auf dem Bürgersteig kein ausreichernder Platz ist, muss man sich eben etwas anderes einfallen lassen. Vielleicht kann man ja die Ampel an einem Mast in der Mitte der Fahrbahn aufhängen“, schlägt Schüler vor, „oder man wird einmal kreativ und montiert sie an der Häuserwand.“ Das würde in manchen anderen Ländern, deren Städte sehr enge Straßenzüge aufweisen auch gemacht....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta