Mängel im Verteidigungsarsenal - Bericht: US-Raketenbestände würden in einem Krieg mit China nur wenige Tage halten

Archiv: Der US-Flugtzeugträger USS Nimitz (CVN-68 verlässt die Bucht von San Diego am 18.11.24, um im Pazifik Einsatzübungen durchzuführen.<span class="copyright">Kevin Carter/Kontributor/Getty Images</span>
Archiv: Der US-Flugtzeugträger USS Nimitz (CVN-68 verlässt die Bucht von San Diego am 18.11.24, um im Pazifik Einsatzübungen durchzuführen.Kevin Carter/Kontributor/Getty Images

Ein US-Bericht zeigt alarmierende Schwächen im Verteidigungsarsenal der USA: Bei einem Konflikt mit China wären die US-Raketenbestände schnell erschöpft.

Ein neuer Bericht der US-Regierung zeigt besorgniserregende Schwächen im amerikanischen Verteidigungsarsenal. Sollte China Taiwan angreifen, wären die Vorräte an US-Raketen innerhalb kurzer Zeit aufgebraucht.

Munitionsmangel und Erschöpfung verschiedener Waffenbestände

Das geht aus einer Simulation hervor, die von einem China-Sonderausschuss des US-Repräsentantenhauses durchgeführt wurde, wie der „Telegraph“ berichtet. Demnach würden die amerikanischen Bestände an Langstrecken-Antischiffsraketen bei einer chinesischen Invasion Taiwans innerhalb von drei bis sieben Tagen vollständig erschöpft sein.

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Auch die Bestände an Langstrecken-Marschflugkörpern wären innerhalb eines Monats verbraucht. Taiwans eigene Bestände an Mittelstrecken-Antischiffsraketen wären dem Bericht zufolge ebenfalls innerhalb einer Woche an Kampfhandlungen aufgebraucht.

Besonders problematisch sei der Mangel an wichtigen Munitionsbeständen. Laut dem Bericht würden unter den aktuellen Bedingungen etwa zwei Jahre benötigt, um wichtige Munition wie Tomahawk-Raketen, Marschflugkörper und Boden-Luft-Raketen zu produzieren, um mit China konkurrieren zu können.

Simulation prognostiziert hohe Verluste für US-Marine

Der „Telegraph“ berichtet, dass die Simulation, die Ende November von der Denkfabrik Center for Strategic and International Studies durchgeführt wurde, erhebliche Verluste für die US-Marine vorhersagt habe. Im Rahmen der Simulation gingen bis zu 20 Kriegsschiffe, zwei Flugzeugträger und 200 - 400 Kampfflugzeuge verloren, so „Fox News“.

Der Wiederaufbau der Flotte würde Jahre bis sogar Jahrzehnte dauern. Die Fertigung neuer Flugzeugträger könnte demnach 40 Jahre dauern, während der Bau neuer Angriffs-U-Boote etwa acht Jahre in Anspruch nehmen würde. Ersatzflugzeuge könnten je nach Typ zwischen anderthalb und zwölf Jahre in der Produktion dauern.

China steigert massiv seine militärische Produktionskapazität

China wiederum hat laut dem „Telegraph“ umfangreich in maritime, landgestützte und Luftkriegsführung investiert. Das Land verfügt demzufolge beispielsweise über 230 Mal mehr Kapazität im Schiffsbau als die USA. Bereits im letzten Jahr hatte das Strategische Kommando der USA davor gewarnt, dass China die USA bei der Anzahl landgestützter Interkontinentalraketenwerfer überholt habe.

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US-Militärexperten gehen davon aus, dass China bis zum Jahr 2027 vollständig für eine militärische Invasion Taiwans ausgerüstet sein wird. Und während Chinas militärische Industrie weiterhin rapide wächst, ergab die Simulation, dass die „militärische und verteidigungsindustrielle Basis“ der USA durch weltweite Konflikte wie im Nahen Osten und den Krieg in der Ukraine stark belastet ist.

Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater des Weißen Hauses, äußerte dementsprechend erst kürzlich bei einer Veranstaltung des Center for Strategic and International Studies seine Bedenken: „Gott bewahre, dass wir in einen umfassenden Krieg mit der Volksrepublik China geraten“, sagte er. „Aber jeder Krieg mit einem Land wie der Volksrepublik China und einem Militär wie dem ihren wird sehr schnell zum Erschöpfen der Munitionsvorräte führen.“