Mamas & Papas: Wieso Familie wie eine Rockband ist - mit Esstisch als Bühne

Familie Schumacher lebt das Prinzip Rockband. Das alltägliche Durcheinander fügt sich zu einer Art Kontinuität.

Wir sind eine stabile Familie. "Stabil" jetzt nicht im Sinne von jeden Sommer Wangerooge im selben Strandkorb, sondern eher im Sinne von "verlässlich". Wir vier treffen uns zum Beispiel jeden, wirklich jeden Sonntagabend, da gibt es keine Kompromisse, Punkt 18 Uhr an diesem Küchentisch, an dem ich jetzt gerade zufällig allein sitze. Es ist 18.15 Uhr. Und, ja, es ist Sonntag. Unsere Rituale haben halt die Kraft, auch mal ausfallen zu dürfen.

Gemeinsame Mahlzeiten seien fast so wichtig wie binomische Formeln für die Zufriedenheit eines Kindes, vor allem, wenn die Eltern dem Nachwuchs echtes Interesse spendieren und nicht nur: "Was gibt's Neues bei WhatsApp?" Reden und Zuwendung als Geheimnis erfolgreicher Erziehung – eine bahnbrechende Erkenntnis unserer Pisa-Experten, nach langen Jahren intensiver Forschung.

Heute fällt Erziehung per Gespräch leider aus. Denn unser "stabil" schließt "individuell" nicht aus. Gesamtinteresse gegen Einzelinteresse – ein ewiger Kampf. Denn mathematisch gesehen ergeben die Macken von zwei Erwachsenen aus den geburtenstarken Jahrgängen und ihren zwei Kindern, die elf Jahre auseinander liegen, eine unendliche Anzahl emotional überraschender Gesprächssituationen, zumal alle Familienmitglieder ziemliche Chaoten sind, bei denen man froh ist, wenn eine Waschmaschinenladung farblich so rausfällt wie sie eingefüllt wurde.

Gelassener Ernährer, Verantwortungsträger und Ruhepol

Nur ich bin natürlich anders, gelassener Ernährer, Verantwortungsträger und Ruhepol, m...

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