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Maas wirbt im UN-Sicherheitsrat für Welt ohne Atomwaffen

Außenminister Maas wird von UN-Generalsekretär António Guterres begrüßt.
Außenminister Maas wird von UN-Generalsekretär António Guterres begrüßt.

Die atomare Bedrohung ist in den vergangenen Jahren nach einer Phase der Entspannung nach Ende des Kalten Krieges wieder gewachsen. Die großen Atommächte wie USA, Russland und China modernisieren ihre Arsenale und machen sie damit einsatzfähiger.

New York (dpa) - Bundesaußenminister Heiko Maas hat im UN-Sicherheitsrat dazu aufgerufen, das Ziel einer Welt ohne Atomwaffen nicht aus den Augen zu verlieren.

Es sei an der Zeit, die stagnierenden Abrüstungsbemühungen mit neuem Leben zu erfüllen, sagte der SPD-Politiker vor dem wichtigsten UN-Gremium, dessen fünf ständige Mitglieder allesamt Atommächte sind - USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien. Als vor 50 Jahren der Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet worden sei, habe man sich dem Ziel einer nuklearwaffenfreien Welt verschrieben, betonte Mass. «Und niemand trägt eine größere Verantwortung dafür, als die Mitglieder des Sicherheitsrates.»

Bereits am Dienstag hatte Maas zusammen mit Außenministern 15 anderer Länder einen Katalog mit 22 Vorschlägen vorgelegt, wie die atomare Abrüstung wieder in Gang gebracht werden kann. «Jetzt ist die Zeit zu handeln, um nukleare Risiken zu verringern», heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der sogenannten «Stockholm-Initiative». Dazu gehören große Staaten fast aller Kontinente wie Argentinien, Indonesien und Kanada. Von den mutmaßlich neun Ländern, die Atomwaffen besitzen ist aber kein einziges dabei.

Der Ausstieg der USA aus dem Verbotsvertrag für landgestützte nukleare Mittelstreckenraketen mit Russland und aus dem Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe haben Befürchtungen geschürt, dass es zu einer neuen atomaren Aufrüstungsspirale kommen könnte.

Im April soll der Atomwaffensperrvertrag 50 Jahre nach seinem Inkrafttreten auf einer Konferenz überprüft werden. Die Staaten ohne Atomwaffen verpflichteten sich darin, keine anzuschaffen oder zu entwickeln.