Stopp: Diese Angewohnheiten beim Schalten schaden ihrem Getriebe
Wer ein manuelles Schaltgetriebe im Auto hat, sollte einige schlechte Angewohnheiten kennen und vermeiden. Ansonsten drohen auf lange Zeit teure Schäden.
Die Fahrschule liegt bei vielen Autofahrern schon einige Jahre zurück. Mit der Zeit können sich einige schlechte Angewohnheiten einschleichen, die für das Fahrzeug nicht optimal sind.
Gruß ans Getriebe, wie es so schön heißt: Vom gelegentlichen Fehlschalten mal abgesehen gibt es ein paar Marotten, die Sie sich lieber wieder abgewöhnen sollten.
Fehler 1: Kupplung nicht richtig durchtreten
Ein weiterer Fehler, den viele Autofahrer machen: Sie treten das Kupplungspedal vor dem eigentlichen Schalten nicht komplett durch. Dadurch werden einzelne Komponenten mehr belastet und könnten schneller verschleißen.
Wenn die Kupplung den Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe nicht vollständig oder nicht schnell genug trennt, äußert sich dies häufig durch ein lautes Kratzgeräusch. Das entsteht, weil die Schaltmuffe mit Gewalt auf die Zahnräder geschoben wird, die sich noch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten drehen.
Fehler 2: Hand auf dem Schaltknüppel lassen
Einfach die rechte Hand beim Fahren auf dem Schalthebel ruhen lassen? Laut Tüv Süd-Experte Matthias Strixner ist das ein Fehler: "Das mag cool aussehen, doch auf Dauer schadet diese Geste dem Getriebe." Er beobachet diesen Fehler immer wieder.
Also lassen Sie das besser, lautet der einfache Rat. Die Erklärung für Technikaffine: Dadurch werde die Schaltmuffe belastet beziehungsweise verspannt. Das wiederum sorge bei Schaltmuffe, Synchroneinrichtung sowie den gepaarten Zahnrädern schneller für Verschleiß. Ebenfalls litten die Getriebelager unter einer solchen fahrerischen Gewohnheit.
Fehler 3: Nicht bei Stillstand zwischen vorwärts und rückwärts schalten
Auch etwas Zeit sollten sich alle lassen, die von einem Vorwärtsgang in den Rückwärtsgang wechseln. Dabei sollte der Wagen bereits stillstehen, um "verschleißfördernde Grüße aus dem Getriebe zu vermeiden."
Der Rat ist auch für ältere Autos und für solche mit Automatik übertragbar. Wird nämlich der Hebel von D auf R noch während des Rückwärtsrollens oder umgekehrt geschaltet, ist das nicht gut. Die Erläuterung für Technik-Fans: das verschleißt die Bremsbänder und die Lamellenkupplungen im Inneren des Getriebes viel schneller.
Das funktioniert ungefähr nach dem Prinzip einer schleifenden Kupplung. Deshalb: Erst das Auto zum Stehen bringen und dann die Fahrstufe wechseln.
Fehler 4: Zu schnell schalten
Auch wer zu schnell die Gänge wechselt und der Hebel dabei förmlich durchreißt, muss mit mehr Verschleiß rechnen, so der Sachverständige. Denn während des Schaltens wird die Schaltmuffe in Richtung des passenden Zahnrades geschoben und übt somit Druck auf die Synchroneinrichtung aus.
Diese bremst das Zahnrad mit der höheren Drehzahl ab und führt so eine Angleichung der Drehzahlen beider Zahnräder durch. Nicht genau verstanden? Egal, nur soviel: Dafür braucht es den Angaben zufolge aber ein wenig Zeit. Bei zu schnellem Schalten hat der Synchronring keine Zeit, das Zahnrad sanft auf die Geschwindigkeit des Rades abzustimmen, so Strixner.
Fehler 5: Zu lange auf den Schalthebel schauen
Das ist ein Fehler, den eher unerfahrene Autofahrer machen: Wer sich versehentlich mal verschaltet und dann vor lauter Panik angesichts des laut knirschenden Geräusches aus dem Getriebe nach unten auf den Schalthebel schaut, der wendet seine Augen unnötig von der Straße ab.
Das kann im schlimmsten Fall zu Auffahrunfällen oder anderen Gefahrensituationen führen. Daher sollten die Augen auch beim versehentlichen Schalten in den falschen Gang nach vorne gerichtet bleiben. Besser ist es, den Schaltknüppel wieder in den Leerlauf zu bringen und den richtigen Gang neu einzulegen.
Man sollte sich vor Fahrtantritt mit einem unbekannten Auto auch immer erst einmal mit dem Schaltknauf vertraut machen, auch wegen der Unterschiede beim Rückwärtsgang.
(mit DPA-Inhalten)
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