Macron empfängt Putin an der Riviera

In der Mittelmeerresidenz Fort Brégançon an der französischen Riviera empfängt Staatschef Emmanuel Macron seinen russischen Kollegen Wladimir Putin. Wenige Tage vor dem Gipfel der großen G7-Industriestaaten in Biarritz will Frankreich Raum für einen Dialog mit Russland schaffen, denn Moskau sei ein notwendiger Partner bei der Deeskalation internationaler Konflikte, so der Elyséepalast. Ein wichtiges Thema bei dem Arbeitstreffen ist der Atomvertrag mit dem Iran, den Russland unterschrieben hat, aus dem sich aber die USA im vergangenen Jahr ausgeklinkt hatten. Frankreich wolle Putin laut Elyséepalast außerdem ermutigen, auf Angebote des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj positiv zu reagieren. Auch über den Krieg in Syrien und Russlands Unterstützung für die Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad will Macron mit Putin sprechen. Macron macht in der Mittelmeerresidenz Fort Brégançon Urlaub und bereitet dort gleichzeitig den G7-Gipfel vor. Nachdem Russland 2014 die Halbinsel Krim zu seinem Territorium erklärt hatte, ist Moskau beim Treffen der Wirtschaftsmächte außen vor. Ob Macron auch die Demonstrationen und die Festnahmen von Demonstranten in Moskau auf den Tisch bringen wird, ist unklar und eher unwahrscheinlich. Russland hatte bereits im Vorfeld Grenzen gesetzt: In Anspielung auf die Gelbwesten-Bewegung in Frankreich hieß es aus Moskau, man werde sich ausgerechnet von Frankreich keine Lektion erteilen lassen, wie man mit Demonstranten umzugehen habe.