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Mädchen überlebt Amoklauf in Florida und attackiert Donald Trump

In seiner Rede zum Amoklauf in Florida verspricht der US-Präsident mehr Schutz für Kinder, geht aber nicht auf das lasche Waffengesetz ein. (Bild: Getty Images)
In seiner Rede zum Amoklauf in Florida verspricht der US-Präsident mehr Schutz für Kinder, geht aber nicht auf das lasche Waffengesetz ein. (Bild: Getty Images)

Die 16-jährige Sarah hat gerade die schlimmsten Stunden ihres Lebens hinter sich, als sie den Post zum Amoklauf von Donald Trump liest. Auf Twitter lässt sie keinen Zweifel daran, was sie vom US-Präsidenten und seiner Waffenpolitik hält.

Es sind neun Minuten, die das Leben der 16-jährigen Amerikanerin Sarah, das ihrer Mitschüler und deren Familien für immer verändern. Von 14:19 bis 14:28 Uhr eröffnet der 19-jährige Nikolas C. an ihrer Schule in Florida das Feuer. 17 Menschen sterben, darunter Freunde und Lehrer von Sarah. Sie selbst überlebt den schlimmsten Amoklauf seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump. „Ich habe solche verdammte Angst!“, twittert sie, als sie sich noch in der Schule befindet.

Als Sarah wenige Stunden später Zuhause und in Sicherheit ist, liest sie den Post von Donald Trump. Er sprach den Familien der Opfer sein Beileid auf Twitter aus: „Meine Gebete und mein Beileid gelten den Familien der Opfer der schrecklichen Schießerei in Florida. Kein Kind, Lehrer oder sonst jemand sollte sich in einer US-Schule jemals unsicher fühlen.”

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Worte, die Sarah keinen Trost spenden können. Ganz im Gegenteil. Ihre Antwort lässt keinen Zweifel daran, was sie von Donald Trump und der amerikanischen Waffenpolitik hält: „Du mieses Stück Scheiße, auf meine Freunde und Lehrer wurde geschossen. Mehrere meiner Klassenkameraden sind tot. Anstatt Gebete zu senden, solltest du handeln. Gebete werden nichts ändern. Aber Waffenkontrollen würden verhindern, dass es noch einmal passiert.”

Tausende Menschen gedenken in Florida den Opfern des Amoklaufs. Ein Mann hält ein Schild mit der Aufschrift “Enough” in die Höhe. (Bild: Getty Images)
Tausende Menschen gedenken in Florida den Opfern des Amoklaufs. Ein Mann hält ein Schild mit der Aufschrift “Enough” in die Höhe. (Bild: Getty Images)

Den Tweet hat Sarah unterdessen gelöscht. Und obwohl ihre Gefühle sehr nachvollziehbar sind, entschuldigte sie sich einen Tag später sogar für ihren ihrer Meinung nach unangebrachten Ton:

„Zu meinem Tweet an Präsident Trump: Ich entschuldige mich für meinen harschen Kommentar. Ich hoffe, ihr wisst, dass ich ein trauerndes 16-jähriges Mädchen bin, das gestern Freunde, Lehrer und Mitschüler verloren hat. Ich war und ich bin immer noch wütend. Ich entschuldige mich für meine Worte, aber nicht für meine Wut.“

Der Angreifer hat seine Tat unterdessen gestanden. Nikolas C. war aus disziplinarischen Gründen der Schule verwiesen worden.

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Das AR-15-Schnellfeuergewehr, mit dem er 17 Menschen – darunter 14 zwischen 14 und 18 Jahre alt – erschossen hatte, kaufte er im Februar 2017 legal in Florida.