Mainz-05-Betreuer verkauft Erinnerungsstück bei "Bares für Rares" - Horst Lichter ist gerührt

Erbschmuck hat Horst Lichter in seiner ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" mittlerweile zuhauf gesehen. Großes Interesse hatte er deshalb auch nicht in der Mittwochsausgabe der Sendung, sich den Ring von Verkäufer Thomas Fischer aus Mainz sofort anzusehen. Anders Expertin Wendela Horz, die sehr angetan von dem Schmuckstück war.

Der Moderator schien mehr Gefallen am Verkäufer und seiner Geschichte zu haben. "Ui, dann bist du aber ein Guter!", schloss Lichter, als der Verkäufer erzählte: "Ich bin Betreuer der U19 vom FSV Mainz 05." Auch wie er den Ring erhalten hatte, begeisterte Horst Lichter.

Den Diamantring hatte Thomas Fischer als Dank von einer älteren Dame geerbt, die er über viele Jahre gepflegt hatte. "Toll!", staunte Lichter, "so was sollte es noch häufiger geben!" Jedoch konnte der Verkäufer mit dem Ring nicht viel anfangen ...

Angetan von der Geschichte stellte dann auch Lichter fest: "ein beachtlicher Ring". Das fand auch die Expertin Wendela Horz. "Der Ring erinnert an Schmuck aus dem Historismus. Die Diamantrose mit einem halben Karat ist älter und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Aber der Ring wurde etwas später, in den 1930er-Jahren in 585er-Gold angefertigt."

"Die Diamantrose ist von einer beachtlichen Qualität", staunte Horz weiter. "Daneben sind zwei Saphire, die von floralen Ranken eingefasst werden. Und die Kombination Saphir und Diamant ist natürlich ein Dauerbrenner." Das dachte sich auch Lichter und fing sogar an zu dichten: "war immer schön, ist immer noch schön und bleibt auch schön".

Einen Wunschpreis hatte Thomas Fischer nicht wirklich. Sein Wunsch war, mit dem Erlös eine Armbanduhr zu kaufen. "Dann wäre die Erinnerung auch täglich vor Augen. Denn der Ring liegt ja sonst nur in der Schublade rum", so der Verkäufer. Wendela Horz schätzte den Ring auf 400 bis 500 Euro.

"Der ist ja wirklich ausgefallen", fing Händlerin Elisabeth Nüdling sofort an zu schwärmen und nahm das Objekt gleich genauer unter die Lupe. "Interessant, skurril. Ein wirklich witziges Teil", rief die Händlerin begeistert und steckte sich den Ring siegessicher gleich an den Finger. Doch die anderen Händler hatten auch noch ein Wörtchen mitzureden.

"Ein sehr ausgefallenes Schmuckstück! Sehr extravagant!" Elisabeth Nüdling konnte ihre Leidenschaft für den Ring kaum im Zaum halten und wollte ihn eigentlich gar nicht weiterreichen an ihre Händlerkollegen. Doch Fabian Kahl entschied sich, auch ohne einen Blick auf den Ring zu werfen, das erste Gebot abzugeben: "500 Euro!"

"Du hast ihn doch noch gar nicht gesehen!", beschwerte sich Nüdling und reichte den Ring schließlich weiter - doch an der Nase vorbei von Kahl (Mitte). Der würde ihn ja schließlich sowieso kaufen. So dachte auch Esther Ollick, die schnell auf 560 Euro erhöhte.

Endlich in seinen Händen war sich Kahl sicher: "Der ist ja wunderschön. Zauberhaft!" Da Händlerin Nüdling auf historischen Schmuck spezialisiert ist und gerade auf 600 Euro erhöht hatte, hätte Kahl ihr den Ring eigentlich auch gegönnt. Doch dessen Zauber war wohl zu groß, und so erhöhte er auf 610 Euro.

Bei 650 Euro war dann schließlich das Limit erreicht, und Elisabeth Nüdling bekam den Zuschlag. Doch sie hatte nicht nur das Bieter-Duell mit Kahl gewonnen. Ihr Kollege Julian Schmitz-Avila war wohl so angetan, dass er Nüdling unbedingt den Ring anstecken wollte.

Mit den feierlichen Worten "Einmal in meinem Leben will ich dir einen Ring anstecken", streifte Schmitz-Avila seiner Kollegen den Ring an und stammelte verlegen weiter: "Das war für mich jetzt schon ein verbindendes Angebot." Die restlichen Händler schmunzelten, doch Elisabeth Nüdling versicherte: "Für mich auch, für mich auch!"

Ebenfalls über den Händlertisch ging ein sehr schönes Armband mit integrierter Uhr. Die Schmuckuhr aus 750er-Gold ging für 2550 Euro an Elisabeth Nüdling. Die Händlerin erreichte damit auch den Expertisenpreis von Wendela Horz.

Eine Fotobelichtungsmaschine der Firma "Axomat 4" aus dem Jahr 1980 wurde von Esther Ollick für 50 Euro ersteigert. Experte Detlev Kümmel taxierte das Gerät auch nur auf 60 bis 80 Euro.

Ein seltener Kupferstich des Sternkreuz-Ordens aus dem Jahr 1829 wurde von Experte Albert Maier auf 500 bis 600 Euro geschätzt. Händler Julian Schmitz-Avila ersteigerte den Stich für 600 Euro.

Ein ewiger Kalender von Jakob Maul wurde von Detlev Kümmel auf 70 bis 100 Euro geschätzt. Händler Roman Runkel wollte das Teil aus den 1930er-Jahren unbedingt haben und bezahlte sogar 170 Euro.